12 New Church Plants in Europe
Zwölf neue Gemeindegründungsprojekte für Europa
B e r l i n – Eine positive Zwischenbilanz über die Gemeindegründungsprojekte der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) hat der Koordinator Pastor Daniel Trusiewicz (Breslau) gezogen. Alle von der EBF unterstützten einheimische Missionare arbeiteten erfolgreich, meinte Trusiewicz auf der Sitzung des EBF-Leitungsgremiums, der Exekutive, am 19. und 20. März in Elstal bei Berlin. Das EBF-Projekt für einheimische Gemeindegründer IMP (Indigenous Missionary Project) wurde im April 2002 mit vier Missionaren in Moldawien gestartet. Heute werden 65 Gemeindegründer zwischen dem Polarkreis und dem Schwarzen Meer unterstützt. Das Ungewöhnliche an dem Programm: Nach einer Startphase von zweieinhalb Jahren wird die Unterstützung jedes Jahr um 25 Prozent reduziert, um die Gemeindegründungsarbeit so auf eine gesunde finanzielle Grundlage zu stellen. In diesem Jahr läuft erstmals für zehn Gemeindegründer die auf fünf Jahre befristete Unterstützung ganz aus. Zwei dieser Gemeindegründer hätten so erfolgreich gearbeitet, dass sie inzwischen in Moldawien und Jordanien als Ausbildungsleiter für andere Gemeindegründer tätig seien. Trusiewicz ist zuversichtlich, dass alle von dem Aus der finanziellen Unterstützung betroffenen Gemeinden weiter bestehen bleiben. Auf der Sitzung in Elstal wurden 12 neue Gemeindegründungsinitiativen in Armenien, Israel, Libanon, Litauen, Mazedonien, Moldawien, Russland, Ukraine und Tadschikistan in das Programm aufgenommen. Für drei weitere Anfragen fehlten noch die finanziellen Mittel. Ingesamt hat das Programm einen Jahresetat von 250.000 Euro. 60 Prozent des Geldes kommen aus den USA.
Die EBF-Exekutive beschloss ferner, im Jahr 2009 aus Anlass der Gründung der ersten Baptistengemeinde vor 400 Jahren in Amsterdam eine Jubiläumsveranstaltung zu organisieren. Der ehemalige anglikanische Priester John Smyth (1566-1612) hatte 1609 in Amsterdam die erste „Gemeinde gläubig getaufter Christen“ gegründet. Durch das Studium der Bibel war er zuvor zu der Auffassung gelangt, dass zur christlichen Kirche nur Personen gehören sollten, die an Jesus Christus glauben und sich zu ihm bekennen. Für sie hatte er die Gläubigentaufe eingeführt. Nach Überzeugung der EBF-Exekutive soll auf der Tagung vom 24. bis 26. Juli 2009 jedoch nicht die baptistische Geschichte im Vordergrund stehen. Vielmehr wird das Treffen mit 1.750 Teilnehmern als aktuelle Glaubenskonferenz ausgerichtet. In Elstal wurden Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die das Treffen vorbereiten sollen. EBF-Generalsekretär Tony Peck (Prag) rechnet damit, dass von dem Treffen wichtige missionarische Impulse ausgehen werden.
Grünes Licht gab die EBF-Exekutive für ein Projekt ihrer Kommunikationsabteilung. Sie will ein internetgestütztes Programm entwickeln, das Baptisten und anderen Christen auf ihren Reisen durch Europa helfen soll, preiswerte Unterkünfte bei anderen Baptisten, baptistischen Freizeiteinrichtungen und von Baptisten betriebenen Hotels zu finden. Es gehe bei dem Projekt „StaywithBaptists.com“ allerdings nicht darum, kostenlose Unterkünfte zu vermitteln, schränkte der Vorsitzende der Abteilung, Pastor Bill Slack (Hamilton/Schottland), ein. Er hofft, dass das Projekt noch in diesem Jahr online gehen kann. Es soll ausschließlich über Werbung finanziert werden.
Der Vorsitzende der EBF-Abteilung für Theologie und Ausbildung, der Theologiedozent Sergiy Sannikov (Odessa), wies darauf hin, dass etwa 25 baptistische Seminare in den Ländern der früheren Sowjetunion in ihrer Existenz bedroht sind. Ihre Unterstützer aus dem Westen hätten sich zurück zögen. Deshalb hätten sie nun Finanzprobleme. Zudem gebe es oft Probleme mit einem autoritär geprägten Leitungsstil. Seine Abteilung sehe es als ihre Aufgabe an, den Verantwortlichen durch Beratung und Schulung zu helfen. Doch nicht immer seien diese Maßnahmen erfolgreich. Sannikov: „Einige Theologische Seminare müssen sicher geschlossen werden.“
Zur Europäischen Baptistischen Föderation gehören 52 Baptistenbünde mit rund 800.000 Mitgliedern in mehr als 13.000 Gemeinden.