Albanians Request EBF-Support for Obtaining Recognition
Albaner bitten EBF um Unterstützung bei Anerkennung
B u d a p e s t – Alle etwa 600.000 Einwohner der albanischen Hauptstadt Tirana hatten in diesem Sommer die Möglichkeit, den bekannten “Jesus-Films” anzuschauen. Sie erhielten dazu eine Einladung zu verschiedenen Open-Air-Vorführungen sowie eine evangelistische Verteilschrift. Das berichtete der Generalsekretär des albanischen Baptistenbundes, Kristo Pango (Tirana), am Rande der Ratstagung der Europäischen Baptistischen Förderation vom 26. bis 29. September in Budapest. Vor allem die Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren zeigten Interesse am Film, so der 32-jährige. Der Missionseinsatz war von der Evangelischen Allianz der Stadt organisiert worden, in der die Baptisten federführend mitarbeiten. Pango bedauerte, dass die Baptisten wie auch andere Freikirchen vom Staat nicht anerkannt seien. Dies öffne einer Willkür der Behörden im Umgang mit ihnen Tür und Tor. Nur die traditionellen Religionen wie die Orthodoxe Kirche, die Katholische Kirche und die Muslime seien anerkannt. „Wir haben keine Rechte“, so Pango. Er bat die EBF um Mithilfe bei der Anerkennung als Religionsgemeinschaft. In Albanien gibt es acht Baptistengemeinden mit rund 200 Mitgliedern, die sich zum Baptistenbund zusammen geschlossen haben. Darüber hinaus gibt es eine unbekannte Anzahl unabhängiger Baptistengemeinden. Insgesamt sei es bis heute ein unbeschreibliches Wunder, dass im einst ersten atheistischen Staat der Welt, dessen Regierung stolz darauf war, die Religion völlig ausgerottet zu haben, etwa 7.000 evangelikale Christen gibt.
Erstmals seit zwölf Jahren nahm auch wieder der rumänische Baptistenbund an einer EBF-Ratstagung teil. „Wir wollen ein gutes Mitglied in der europäischen Baptistenfamilie bleiben“, bekannte der Präsident der Freikirche und Dekan der Baptistischen Fakultät an der staatlichen Universität von Bukarest, Dr. Otniel Bunaciu (Bukarest). In den Vorjahren war aus Rumänien Kritik am Kurs der EBF laut geworden, der von einigen Baptisten in Rumänien als zu liberal empfunden worden war. Bunaciu war in diesem Jahr zum neuen Präsident gewählt worden. Er sucht bewusst wieder die Annäherung an die EBF. Er will nun vor allem die Regionen Rumäniens bereisen, unter anderem auch, um die Gemeinden vom Neuanfang in der Leitung des Bundes zu überzeugen. Mit etwa 99.000 Mitgliedern in über 1.700 Gemeinden ist der rumänische Baptistenbund nach den Bünden in Großbritannien und der Ukraine der drittgrößte innerhalb der EBF.
An dem Treffen nahm erstmals auch wieder der frühere EBF-Generalsekretär Theo Angelov teil. Er hatte bis 2004 dieses Amt inne. Er freute sich darüber, dass das seinerzeit von ihm angeregte Gemeindegründungsprojekt für einheimische Missionare IMP eine so gute Entwicklung genommen habe: „Darüber bin ich sehr glücklich“, sagte der 68-Jährige dem EPBS. Das Projekt war 2002 mit vier Missionaren in Moldawien gestartet worden. Heute gibt es 60 Missionare in 24 Ländern. Angelov ist heute als Generalsekretär der Bibelgesellschaft in Bulgarien tätig, die Bibeln, Kinderbibeln und Kinderzeitschriften in einer jährlichen Gesamtauflage von 10.000 Exemplaren herausgibt. Wie er dem EBPS ferner mitteilte, ist er in der Bundesleitung des bulgarischen Baptistenbundes aktiv. Ferner engagiert er sich in einer kleinen, neuen Baptistengemeinde in Sofia. In der jüngsten Vergangenheit hatte er sich darüber hinaus in einer kleinen christlichen Partei politisch engagiert. Sie hatte jedoch bei der jüngsten Parlamentswahl nicht genügend Stimmen erhalten, um einen Parlamentssitz zu erhalten. Angelov bedauerte auch, dass der Einfluss US-amerikanerischer Missionare und Missionare in seinem Land immer stärker werde und sich europäische Organisationen immer mehr zurückziehen würden. In Bulgarien gibt es 75 Baptistengemeinden mit über 5.000 Mitgliedern.
Der Generalsekretär der Baptistenbundes von Jordanien, Dr. Nabeeh Abassi (Amman), wies darauf hin, dass die Zahl der Christen in seinem Heimatland immer mehr sinke. Die Christen hätten einmal zehn Prozent der heute 5,4 Millionen Einwohner des Landes gestellt, inzwischen seien es nur doch drei Prozent. Der Trend habe eine doppelte Ursache: Muslimische Familie hätten mehr Kinder, zudem wanderten aber auch Christen aus Jordanien aus. Dabei hätten baptistische Angebote im Land durchaus einen guten Ruf. Er verwies auf zwei christliche Schulen in baptistischer Trägerschaft, an denen auch muslimische Kinder unterrichtet werden. An einer Schule stellten die Muslime 40 Prozent der Schüler, an der anderen 80 Prozent. Inzwischen habe der Baptistenbund vom Staat ein Angebot erhalten, eine weitere Schule zu errichten. Das dafür benötigte Land habe man vergünstigt erhalten. Um mit dem Bau beginnen zu können, seien rund eine Millionen US-Dollar nötig. Für Abassi ist dieser Betrag ein vordringliches Gebetsanliegen. Zum jordanischen Baptistenbund gehören 20 Gemeinden mit rund 2.000 Mitgliedern.
Von einer überraschenden Gebetserhörung berichtete die Generalsekretär des Israelischen Baptistenbundes, Bader Mansour (Nazareth). Sein Bund hatte vor kurzem ein leer stehendes Haus in Nazareth von den Südlichen Baptisten in den USA erworben. Es wurde zum Zentrum für Christliche Studien umgebaut und Mitte September in Anwesenheit vom Präsidenten des Baptistischen Weltbundes, David Coffey, eingeweiht.. Für das Projekt wurden insgesamt 400.000 US-Dollar benötigt. Während der EBF-Ratstagung in Budapest erhielt Mansour überraschend einen Anruf von den Südlichen Baptisten. Sie reduzierten den Kaufpreis um 50.000 US-Dollar. Über diese Kostenreduzierung zeigte sich Mansour tief bewegt. In Israel gibt es 20 Baptistengemeinden mit rund 800 Mitgliedern.