B u d a p e s t / A m s t e r d a m – Die Baptisten in Europa wollen vom 24. bis 26 Juli 2009 ihr 400-jähriges Bestehen in Amsterdam feiern. Die Ratstagung der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) gab am 28. September in Budapest grünes Licht für die Vorbereitung dieser Veranstaltung unter dem Motto „Amsterdam 400“. Zu dem Treffen im RAI-Zentrum im Süden Amsterdams werden bis zu 1.700 Angehörige der Freikirche erwartet. Der Vorsitzende des EBF-Finanzkomitees, Jan Saethre (Siljan/Norwegen), räumte ein, dass ein solches Treffen nicht einfach kostengünstig vorzubereiten sei. Man gehe von Teilnehmergebühren von 165 Euro für Besucher aus Westeuropa und von 100 Euro für Besucher aus Osteuropa aus - ohne Kosten für die Anreise, Unterbringung und Verpflegung. Die Mehrheit der Delegierten aus den EBF-Mitgliedsbünden begrüßte die Gelegenheit, durch die Konferenz die baptistische Identität in Europa zu stärken. Es sei wichtig, sich immer wieder auch auf die eigenen historischen Wurzeln zu besinnen.

1609 hatten sich Religionsflüchtlinge aus England in Amsterdam im Hinterzimmer eine Bäckerei versammelt und gemeinsam die Bibel zu lesen. Dabei war ihnen aufgefallen, dass die Kirche Jesu Christi nur aus einer Gemeinschaft Gläubiger bestehen sollte, die sich ohne Kontrolle des Staates versammeln können sollten. EBF-Generalsekretär Tony Peck (Prag) erinnerte daran, dass schon auf diesem Treffen die Forderung nach Religionsfreiheit laut geworden sei. Aus diesen kleinen Anfängen habe sich über England, die USA und Europa schließlich die weltweite baptistische Bewegung mit etwa 100 Millionen Anhängern entwickelt. Man wolle auf dem Treffen aber nicht nur an die Anfänge erinnern, sondern die Besucher schulen, um sich den Herausforderungen einer säkularisierten Gesellschaft heute zu stellen. 2009 werden die deutschen Baptisten, die sich im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden versammeln, ebenfalls ein Jubiläum feiern: den 175. Jahrestag der ersten baptistischen Taufe in Hamburg in der Elbe durch Johann Gerhard Oncken (1800-1884).

In der Debatte wurden verschiedene Vorschläge gemacht, um „Amsterdam 400“ zu finanzieren. Der auf dem Treffen neu gewählte EBF-Präsident Toma Magda (Cakovec/Kroatien) schlug vor, die 800.000 Baptisten in Europa zu bitten, im kommenden Jahr jeweils einen Euro für das Treffen zu spenden. Der Präsident des deutschen Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Emanuel Brandt (Hamburg), regte an, ältere Baptisten, die aus Alters- oder Gesundheitsgründen nicht nach Amsterdam fahren könnten, zu bitten, einem Jugendlichen die Teilnahme „als Botschafter“ zu ermöglichen. Der frühere EBF-Generalsekretär, Karl Heinz Walter (Hamburg), schlug vor, den osteuropäischen Baptisten finanziell unter die Arme zu greifen, um ihnen eine Teilnahme zu ermöglichen. Dies sei nötig, damit die Jubiläumsfeier ein Erfolg werden könne.