Austria: Five Free Churches plan to join together

Österreich: Fünf Freikirchen wollen sich zusammenschließen

Klaus Rösler - January 30, 2013

Wien – In Österreich wollen fünf Freikirchen eine gemeinsame Dachorganisation gründen. Das berichtete der Österreichische Rundfunk. Der Zusammenschluss als „Freikirchen in Österreich“ soll ihnen die staatliche Anerkennung als Religionsgemeinschaft ermöglichen. Dann könnten sie beispielsweise Religionsunterricht an Schulen erteilen und in Krankenhäusern Seelsorge anbieten. Voraussetzung für eine staatliche Anerkennung als Religionsgemeinschaft, wie sie die katholische und die evangelische Kirche haben, ist eine Mindestanzahl an Mitgliedern. Es müssen 0,2 Prozent der Bevölkerung sein, was nach aktuellem Stand mehr als 16.000 Personen wären. Diese Anzahl wird von keiner Freikirche allein erreicht. Geschätzt wird, dass alle Freikirchen zusammen höchstens 20.000 Mitglieder vertreten. Die Freikirchen sind bisher in Österreich nur als „Bekenntnisgemeinschaften“ anerkannt.

Der neuen Dachorganisation werden angehören: Freie Christengemeinde-Pfingstgemeinde, der Bund evangelikaler Gemeinden, der Bund der Baptistengemeinden, die Mennonitische Freikirche und die Elaia-Christengemeinden, die fünf freie Gemeinden vereinen. Die Federführung für den Prozess des Zusammenschlusses liegt in den Händen des Generalsekretärs der österreichischen Baptisten, Walter Klimt (Wien). Wie er dem Europäischen Baptistischen Pressedienst sagte, sei er bereits mit zwei weiteren Freikirchen im Gespräch, die ebenfalls Interesse hätten, dem Dachverband beizutreten. Klimt rechnet damit, dass der Anerkennungsprozess noch vor dem Sommer abgeschlossen sei: „Dann ist eine über 100-jährige Phase von Streit und Missverständnissen unter den Freikirchen beendet. Was für ein Zeichen!“

Im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ betonten Vertreter der Freikirchen, dass der Zusammenschluss nicht bloß aus juristischen Motiven erfolge. Es gebe große Übereinstimmungen im Glaubenskern, die Unterschiede würden lediglich „Nuancen" betreffen, so Klimt. Die „Freikirchen in Österreich“ werden von einem „Rat“ geleitet, in dem jeder Mitgliedsbund vertreten ist. Einmal im Jahr kommen die Bundesleitungen und Vorstände der Mitgliedsbünde zu einem „Forum“ zusammen.


Die evangelische Kirche hat knapp 320.000 Mitglieder. Größte Religionsgemeinschaft unter den 8,4 Millionen Einwohnern Österreichs ist die katholische Kirche mit 5,6 Millionen Angehörigen. Rund 350.000 Muslime bilden die zweitgrößte religiöse Gruppe. Annähernd jeder Vierte ist konfessionslos.


 

 

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