Azerbaijan: Baptists are Victims of Discrimination
Aserbaidschan: Baptisten werden diskriminiert
B a k u – Trotz der staatlich verbrieften Religionsfreiheit in Aserbaidschan werden in dem stark muslimisch geprägten Land Christen allein wegen ihres Glaubens diskriminiert. Darauf hat der Generalsekretär des aserbaidschanischen Baptistenbundes, Elnur Jabijev (Baku), im Gespräch mit dem Europäischen Baptistischen Pressedienst (EBPS) am Rand der Bundeskonferenz des deutschen Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Kassel hingewiesen. So hätten zwei Baptisten in Baku Anfang Mai allein deshalb ihre Anstellung in einem Freizeitzentrum verloren, weil sie Christen seien. Das sei ihnen bei ihrer fristlosen Entlassung so auch mitgeteilt worden, sagte Jabijev. Er hat selber ähnliche Erfahrungen gemacht. Ursprünglich war er Polizist. Drei Jahre arbeitete er in diesem Beruf. Dann wurde er im Jahr 2001 vom staatlichen Geheimdienst dabei beobachtet und fotografiert, wie er regelmäßig sonntags den baptistischen Gottesdienst besuchte. Er wurde schließlich vom Geheimdienst verhört und entlassen. Ohne Einkommen und soziale Absicherung musste er versuchen, seine Familie zu ernähren. Dabei habe ihm die Baptistengemeinde in Baku geholfen. Doch sie selber habe kaum finanzielle Mittel dafür gehabt. „Unsere Gemeinden sind arm“, so Jabijev. Dies habe sich bis heute nicht geändert. Ohne finanzielle Hilfe aus dem Ausland könnten die Gemeinden kaum überleben. In de Zusammenhang zeigte er sich dankbar für alle bisher erfahrene Unterstützung aus Europa. Allerdings sei die Not vor Ort so groß, dass diese Hilfe noch stark ausgeweitet werden sollte, um die durchaus vorhandenen missionarischen Möglichkeiten besser nutzen zu können.
Er wies darauf hin, dass allein in der 250 Mitglieder zählenden Gemeinde in Baku an jedem Sonntag zwischen zwei und sechs Besucher Christen würden. Dennoch erlebe der Baptistenbund landesweit kaum ein missionarisches Gemeindewachstum. Denn viele Christen würden nach ihrer Bekehrung stark von ihren muslimischen Familien und auch Nachbarn bedrängt, so dass sie ihren Glauben nicht weiter lebten. Sie bräuchten eine intensivere geistliche Begleitung. Doch solche Angebote könnten derzeit noch nicht gemacht werden, weil es nicht entsprechend qualifizierte Mitarbeiter gebe. Dringend notwendig ist laut Jabijev auch die Gründung weiterer Gemeinden in der Hauptstadt Baku. In der Vier-Millionen-Einwohner-Stadt gebe es bisher nur eine einzige Baptistengemeinde. Im Baptistenbund von Aserbaidschan gibt es drei offiziell registrierte Gemeinden und 19 Predigtplätze mit insgesamt etwa 3.000 Mitgliedern.