Azerbaijan: Baptists Condemned as Enemies of the State
Aserbaidschan: Baptisten als Staatsfeinde an den Pranger gestellt
B a k u – Der Druck auf die baptistische Minderheit in Aserbaidschan hält an. Nach Angaben des Generalsekretärs des Baptistenbundes von Aserbaidschan, Elnur Jabiyev (Baku), sind Baptisten in den Medien namentlich öffentlich als Staatsfeinde an den Pranger gestellt worden. Wie Jabiyev berichtet, hatte der Baptistenbund Ende März Besuch von einer baptistischen Reisegruppe aus Dallas im US-Bundesstaat Texas. Drei Mitgliedern der Baptistengemeinde in der Hauptstadt Baku fuhren mit zwei Amerikanern während des Besuchs zu einer baptistischen Missionsstation in die über 300 Kilometer entfernte Provinzhauptstadt Agdash. Mit 15 bis 20 Kinder aus der Nachbarschaft spielten sie und erzählten ihnen auch biblische Geschichten, als das Treffen von der Polizei aufgelöst wurde. Die fünf Baptisten wurden verhaftet und mehrere Stunden lang verhört. Mehr als 500 Verteilschriften, 40 CDs und ein CD-Rekorder wurden eingezogen. Die einheimischen Baptisten mussten eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 10 Euro pro Person bezahlen, dann wurden sie zusammen mit den beiden Amerikanern, die nicht bestraft wurden, wieder freigelassen. Am nächsten Tag wurden die Einheimischen erneut von der Staatsanwaltschaft verhört. Nach Angaben von Jabiyev informierte die Polizei anschließend die Medien über den Vorfall. Presse und Fernsehen berichteten landesweit ausführlich über den Vorfall in Agdash und beschuldigten dabei die einheimischen Baptisten, Feinde der Islam und der Nation zu sein. Dabei wurden auch ihre Privatadressen eingeblendet. Jabiyev rief die Baptisten in aller Welt zum Gebet dafür aus, dass die Machthaber im Land volle Religionsfreiheit umsetzen.
Im Januar hatte eine Expertengruppe für Religionsfreiheit des Baptistischen Weltbundes Aserbaidschan besucht und dabei festgestellt, dass Religionsfreiheit nur zum Teil gewährt werde. Muslime und orthodoxe Christen könnten sich weithin ohne Einschränkungen versammeln, doch dies gelte nicht für die Baptisten. Dennoch war nach dem Besuch der unter Hausarrest gestellte Baptistenpastor Hamid Shabanov (Aliabad) frei gekommen.
90 Prozent der acht Millionen Einwohner Aserbaidschans sind Muslime. Zum Bund der Baptistengemeinden gehören 25 Gemeinden mit 3.100 Mitgliedern.
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Im Januar hatte eine Expertengruppe für Religionsfreiheit des Baptistischen Weltbundes Aserbaidschan besucht und dabei festgestellt, dass Religionsfreiheit nur zum Teil gewährt werde. Muslime und orthodoxe Christen könnten sich weithin ohne Einschränkungen versammeln, doch dies gelte nicht für die Baptisten. Dennoch war nach dem Besuch der unter Hausarrest gestellte Baptistenpastor Hamid Shabanov (Aliabad) frei gekommen.
90 Prozent der acht Millionen Einwohner Aserbaidschans sind Muslime. Zum Bund der Baptistengemeinden gehören 25 Gemeinden mit 3.100 Mitgliedern.