Azerbaijan: Jailed Baptist Pastor to be Released
Aserbaidschan: Verhafteter Baptistenpastor kommt frei
B a k u – Wegen illegalen Besitzes von Waffen ist in Aserbaidschan der Baptistenpastor Hamid Shabanov (Aliabad) am 11. Februar zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Prozessbeobachter weisen jedoch darauf hin, dass Shabanov unschuldig sei und ihm die Waffen bei einer Polizeirazzia im Juni vergangenen Jahres unterschoben worden seien. Auch Shabanov will das Urteil nicht akzeptieren. Er werde weiter kämpfen, um seinen Namen reinzuwaschen, teilte er der Menschenrechtsorganisation Forum 18 (Oslo) mit. Er wolle nicht als vorbestraft gelten. Unterdessen werten die Baptisten in dem Land das Urteil fast wie einen Sieg. Zwar sei die Verurteilung völlig ungerecht, meinte der Präsident des Baptistenbundes, Ilya Zenchenko (Baku). Dennoch sorge es dafür, dass Shabanov nicht mehr ins Gefängnis müsse. Das sei schließlich die „Hauptsache“. Shabanov war im Juni 2008 inhaftiert und im November unter Hausarrest gestellt worden. Weil nach aserbaidschanischem Recht eine Gefängnishaft und der Hausarrest dreimal so viel zähle wie Arbeitslager, entspricht Shabanovs Verurteilung einer achtmonatigen Haftstrafe. Bis auf 27 Tage habe er die bereits verbüßt. Zenchenko verwies ferner darauf, dass die Behörden offenbar das Ziel verfolgt hätten, die Baptistengemeinden in Aliabad zu vernichten. Deshalb hätten sie zunächst den Baptistenpastor Zaur Balayev (Aliabad) verhaftet, der nach zehnmonatiger Haft freigekommen war. Dann hätten sie den nächsten Pastor verhaftet. „Die Behörden haben sich getäuscht: Unser Glaube hat uns geholfen zu siegen“, sagte Zenchenko.
Die restlichen 27 Tage braucht Shabanov nicht ins Gefängnis. Vielmehr soll er statt dessen eine Geldstrafe in Höhe von 20 Prozent seines Einkommens zahlen. Doch weil er ehrenamtlich als Pastor gearbeitet hat und offiziell arbeitslos ist, verfügt er über kein Einkommen. Nach Angaben von Prozessbeobachtern ist das Urteil ein Versuch der Behörden, ihr Gesicht zu wahren und dennoch Shabonov nicht wieder ins Gefängnis stecken zu müssen. Denn der Fall sorge international für Aufmerksamkeit. Für eine Freilassung Shabanov hatten sich vor kurzem der Baptistische Weltbund (Falls Church bei Washington) und die Europäische Baptistische Föderation (EBF) bei einer Reise durch Aserbaidschan eingesetzt. EBF-Generalsekretär Tony Peck (Prag) sieht dann auch einen engen Zusammenhang zwischen der Reise und dem nun erfolgten Urteil: „Ich bin sicher, dass der Verzicht auf eine Freiheitsstrafe für Pastor Hamid mit unserem Besuch in Verbindung steht – aber auch damit, dass Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa den Prozess vor Ort verfolgt haben.“ Man sei allerdings nach wie vor in Sorge, weil der Pastor wegen offenkundiger falscher Anschuldigungen verurteilt worden sei. Deshalb werde die EBF weiter die Lage der Menschenrechte in dem Land mit großer Aufmerksamkeit verfolgen. Zugleich rief Peck die Baptisten in Europa zum Gebet für das Land auf. Denn viele Gläubige müssten dort für ihren Glauben einen hohen Preis zahlen. Die 22 Baptistengemeinden in Aserbaidschan haben rund 3.000 Mitglieder. 96 Prozent der rund acht Millionen Einwohner des Landes sind Muslime. Die meisten Kirchenmitglieder sind russisch-orthodox.
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Die restlichen 27 Tage braucht Shabanov nicht ins Gefängnis. Vielmehr soll er statt dessen eine Geldstrafe in Höhe von 20 Prozent seines Einkommens zahlen. Doch weil er ehrenamtlich als Pastor gearbeitet hat und offiziell arbeitslos ist, verfügt er über kein Einkommen. Nach Angaben von Prozessbeobachtern ist das Urteil ein Versuch der Behörden, ihr Gesicht zu wahren und dennoch Shabonov nicht wieder ins Gefängnis stecken zu müssen. Denn der Fall sorge international für Aufmerksamkeit. Für eine Freilassung Shabanov hatten sich vor kurzem der Baptistische Weltbund (Falls Church bei Washington) und die Europäische Baptistische Föderation (EBF) bei einer Reise durch Aserbaidschan eingesetzt. EBF-Generalsekretär Tony Peck (Prag) sieht dann auch einen engen Zusammenhang zwischen der Reise und dem nun erfolgten Urteil: „Ich bin sicher, dass der Verzicht auf eine Freiheitsstrafe für Pastor Hamid mit unserem Besuch in Verbindung steht – aber auch damit, dass Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa den Prozess vor Ort verfolgt haben.“ Man sei allerdings nach wie vor in Sorge, weil der Pastor wegen offenkundiger falscher Anschuldigungen verurteilt worden sei. Deshalb werde die EBF weiter die Lage der Menschenrechte in dem Land mit großer Aufmerksamkeit verfolgen. Zugleich rief Peck die Baptisten in Europa zum Gebet für das Land auf. Denn viele Gläubige müssten dort für ihren Glauben einen hohen Preis zahlen. Die 22 Baptistengemeinden in Aserbaidschan haben rund 3.000 Mitglieder. 96 Prozent der rund acht Millionen Einwohner des Landes sind Muslime. Die meisten Kirchenmitglieder sind russisch-orthodox.