Baptist beaten, jailed in Uzbekistan

Baptist in Usbekistan verprügelt und inhaftiert

Eron Henry/Klaus Rösler - April 22, 2008

S a m a r k a n t – Ein Baptisten in dem zentralasiatischen Land Usbekistan wurde am 3. April von Polizisten geschlagen und inhaftiert, als die Polizei eine Razzia in einer Hauskirchenversammlung in Samarkand durchführte. Bobur und andere Gemeindemitglieder wurden „verprügelt“, berichtet der religiöse Nachrichtendienst BosNewsLife. Alle Verhafteten, mit Ausnahme von Bobur, wurden anschließend wieder freigelassen. Bobur droht eine Anklage wegen Verstoßes gegen das Religionsgesetz. „Das Christentum ist in Usbekistan illegal und ihm drohen mehrere Jahre im Gefängnis, weil er seinen Glauben praktiziert hat“, erläuterte Larry Maddox in einer E-Mail an den Baptistischen Weltbund und die Europäische Baptistische Föderation. Maddox unterrichtet zeitweise am Theologischen Seminar der Baptisten in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine. Bobur sei einer seiner Schüler, den er zum Unterricht in seiner Klasse in Kiew erwartet habe.

Unterdessen hat EBF-Generalsekretär Tony Peck (Prag) zum Gebet für Bobur und seine Freilassung aufgerufen. Zugleich bat er den EBF-Ausschuss für Menschenrechte, den Vorfall zu untersuchen.

Nach Informationen vom Barnabas Fund, der über Christenverfolgung berichtet, „hat die Polizei alle Bücher, Liederbücher und einen Laptop im Haus beschlagnahmt“. In dem stark muslimisch geprägten Land Usbekistan kommt es immer wieder zu Übergriffen gegen Christen, seitdem das Land 1991 selbstständig geworden ist. Nach Angaben des Nachrichtendienstes Forum 18 (Oslo) wurde im Februar dieses Jahres „Eduard Kim, ein Baptist, in der Stadt Fergana im Osten des Landes zu einer hohen Geldstrafe von neun Monatslöhnen verurteilt, nachdem zehn Sicherheitskräfte einen Sonntagsgottesdienst in seinem Privathaus aufgelöst hatten, der 40 Besucher zählte“. Er wurde wegen „illegaler religiöser Treffen in seinem Haus“ verurteilt. Im August 2006 waren sechs Baptisten verurteilt worden, nachdem ihr Haus durchsucht worden war. Die Polizei verbrannte anschließend Bibeln und Gesangbücher.

Offiziell ist die Religionsfreiheit in der Verfassung von Usbekistan verankert, doch religiöse Gruppierung beschweren sich immer wieder darüber, dass die Religionsgesetzgebung im Widerspruch zu Verfassung steht und Menschenrechte und Religionsfreiheit nicht gewährt werden.

Nichtregierungsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch aber auch die Europäische Union und die USA haben Usbekistan wiederholt bezichtigt, die Menschenrechte zu verletzen. Den Angaben zufolge leiden vor allem unabhängige Organisation und Mitglieder religiöser Gemeinschaften unter Übergriffen. Dazu gehören auch Folter, willkürliche Verhaftungen und verschiedene Beschränkungen der persönlichen Freiheit.

90 Prozent der rund 25 Millionen Einwohner Usbekistan sind Muslime, 4,7 Prozent Christen. Zum Bund der Baptistengemeinden gehören 37 Gemeinden mit rund 3.800 Mitgliedern.

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