W a s h i n g t o n – Der aus Jamaika stammende baptistische Theologe Neville Callam (Kingston) soll neuer Generalsekretär des Baptistischen Weltbundes (BWA) werden. Der 55-jährige Pastor der Tarrant-Baptistengemeinde in Kingston wurde auf der am 7. März in Falls Church bei Washington zu Ende gegangenen Sitzung der BWA-Exekutive als Nachfolger von Denton Lotz (68/Falls Church) vorgestellt, der im Dezember in den Ruhestand treten wird. Callam wurde in einem einjährigen Auswahlverfahren als einziger Bewerber für das Amt nominiert. Er soll auf der BWA-Ratstagung im Juli in Accra/Ghana offiziell gewählt werden. Callam hat in den USA in Harvard studiert und gilt als christlicher Ethik- und Medienfachmann. Im Baptistischen Weltbund hat er sich in zahlreichen Kommissionen und Arbeitsgruppen engagiert, unter anderem in der Kommission für christliche Ethik sowie in der Kommission für Evangelisation und Ausbildung. Bereits zweimal war er - von 1985 bis 1987 und von 2000 bis 2002 - Präsident des Baptistenbundes in Jamaika. Von 2000 bis 2005 amtierte er auch als BWA-Vizepräsident. Callam hat den christlichen Radiosender „Der Atem der Veränderung“ gegründet und ist auch Gründungsdirektor der Nationalen Religiösen Medien-Gesellschaft von Jamaika. Er war ferner als Theologiedozent und Gastlehrer an verschiedenen theologischen Ausbildungsstätten und Seminaren in der Karibik tätig. Bei seiner Vorstellung sagte er: „Leben für Jesus – darum dreht sich mein Leben.“ Callam ist verheiratet mit seiner Frau Dulcie. Die beiden haben zwei erwachsene Kinder. Auf Jamaika gibt es rund 300 Baptistengemeinden mit 40.000 Mitgliedern, in der gesamten Karibik 1.700 Gemeinden mit 256.000 Mitgliedern.

Der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), Tony Peck (Prag), begrüßte Callams Kandidatur. Er sei ein bekannter Prediger, herausragender Theologe und begabter geistlicher Leiter. Peck erinnerte daran, dass die EBF-Exekutive angeregt hatte, dass der künftige BWA-Generalsekretär möglichst aus der Zwei-Drittel-Welt stammen sollte, wo die Baptisten ein deutliches Wachstum erlebten. In persönlichen Begegnungen mit Callam habe er dessen wachen Geist, sein Engagement, den christlichen Glauben zu verkünden und seinen Sinn für Humor schätzen gelernt.

Die Generalsekretärin des deutschen Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Regina Claas (Elstal bei Berlin), äußerte sich „sehr froh“ über die Kandidatur Callams. Er sei ein im Baptistischen Weltbund „sehr erfahrener, sehr geistlich tiefer Mensch, der durch seine Herkunft eine Brücke zur südlichen Hemisphäre bauen kann“. Dies sei für die Zukunft des Baptistischen Weltbundes dringend geboten.