Baptists Aid War-Traumatised Muslims from Chechnya
Baptisten helfen kriegstraumatisierten muslimischen Jugendlichen aus Tschetschenien
G r o s n i – Von russischen und amerikanischen Baptisten gemeinsam organisierte Sommerfreizeiten helfen kriegstraumatisierten muslimischen Kindern und Jugendlichen aus Tschetschenien, ihre Feindbilder zu überwinden. Das berichtete jetzt eine Mitarbeiterin dieser Freizeiten, Julia Schetinska (Uschur/Sibirien), dem Europäischen Baptistischen Pressedienst EBPS. An der jüngsten zehn Tage langen Freizeit vor kurzem in der Region Tuopse am Schwarzen Meer nahmen 66 Jungen und 15 Mädchen im Alter zwischen 7 und 17 Jahren teil. Auffallend sei, dass die Kinder die russischen Mitarbeiter zunächst als Feinde betrachteten. Immer wieder würden sie auf die Probe gestellt. So bot etwa ein junger Tschetschene einer russischen Mitarbeitern einen Schluck aus seiner bereits geöffneten Cola-Dose an. Positiv habe er registriert, dass sie sein Angebot nicht ablehnte. Um das Vertrauen der Camp-Teilnehmer zu gewinnen, übten die Russen auch tschetschenische Volkstänze ein. Dennoch falle ihr immer wieder auf, dass die amerikanischen Mitarbeiter stärker akzeptiert seien als die russischen. „Der Kriegszustand in Tschetschenien setzt den Kindern voll zu: Sie sind aggressiv, hass- und angsterfüllt – besonders gegenüber den Russen“, so Julia Schetinska. Sogar kleine Kinder stießen immer wieder Drohungen aus, andere zu töten oder ihnen die Kehle durchzuschneiden. In dieser angespannten Situation sei die Liebe Gottes das einzige Mittel, das wirklich eine Veränderung ermögliche. So habe eine junge Tschetschenin ihr gegenüber bekannt, dass die Freizeit dazu beigetragen habe, einen „Traum“ nicht länger haben zu müssen. Denn immer wieder hatte sie davon geträumt, einmal mit ihren eigenen Händen einen Russen zu töten. Wie weiter bekannt wurde, reagieren manche muslimischen Kinder auch positiv auf das christliche Evangelium. So seien bei einer Freizeit im vergangenen Jahr zwei ältere Jugendliche Christinnen geworden. Doch daraufhin seien sie von ihren muslimischen Familien verstoßen worden. Schutz hätten sie allerdings bei ihren neuen christlichen Freunden in Russland gefunden.