Baptists concerned for Ukraine and Tymoshenko

Baptisten in Sorge um die Ukraine und Timoschenko

Klaus Rösler - October 27, 2011

K i e w (idea) – Die frühere ukrainische Regierungschefin Julija Timoschenko lebt unter erschwerten Bedingungen hinter Gittern. Sie teilt sich eine 13 Quadratmeter große Zelle mit drei anderen Frauen und ist völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Das erfuhren Vertreter der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) bei Gesprächen mit Oppositionspolitikern am 19. Oktober in Kiew. Timoschenko war in einem umstrittenen Prozess für schuldig gesprochen worden, als ehemalige Premierministerin 2009 einen für die Ukraine ungünstigen Gasvertrag mit Russland vereinbart zu haben, der das Land um rund 137 Millionen Euro schädigte. Dafür war sie wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Jahr verurteilt worden. International wird der Prozess als politisch motiviert eingeschätzt. So gilt Timoschenko nun als vorbestraft und darf bei den nächsten Wahlen nicht kandidieren. Am Rande einer Tagung der Euro-Asiatischen Föderation trafen sich EBF-Präsident Hans Guderian (Berlin) und EBF-Generalsekretär Tony Peck (Bristol/Prag) mit dem Vorsitzenden von Timoschenkos pro-westlicher Partei „Vaterland“, Okeksandr Turchynov, dem früheren stellvertretenden Ministerpräsidenten, sowie dem Parlamentsabgeordneten Pavlo Unguryan. Beide Politiker sind ebenfalls Baptisten. Sie berichteten, dass die Spannungen im Land in den letzten Monaten deutlich angewachsen seien. Die Regierung setze Oppositionspolitiker immer stärker unter Druck. Einige seien bereits verhaftet worden, andere versuchten das Land zu verlassen.

Beide berichteten auch, dass es ihnen verboten sei, sich mit Timoschenko hinter Gittern zu treffen. Die Lebensbedingungen dort seien „unbeschreiblich“. Die Baptisten versprachen, für Verbesserungen im Land zu beten. Man sei in Sorge, dass sich die Lage der Menschenrechte und der Religionsfreiheit in der Ukraine weiter verschlechtert. Die EBF-Vertreter hätten den Eindruck, dass die Regierung immer stärkere autoritäre Züge annehme, heißt es in einer Erklärung der EBF. Guderian und Peck rufen die Baptisten in aller Welt dazu auf, gemeinsam mit den 130 000 Baptisten in der Ukraine für Versöhnung und den Aufbau einer friedlichen, demokratischen Gesellschaft zu beten.

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