Baptists in Macedonia: First Ordination in More Than 30 Years
Baptisten in Mazedonien: Erste Pastorenordination seit über 30 Jahren
S k o p j e (EBPS) – Zum ersten Mal seit den frühen 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde in Mazedonien offiziell ein Baptistenpastor ordiniert: Marko Grozdanov leitet nun die Gute-Nachricht-Baptistengemeinde in der Hauptstadt Skopje. Es handelt sich um die einzige staatlich registrierte Baptistengemeinde im Land. Neben dieser Gemeinde gibt es noch zwei nicht anerkannte Baptistengemeinden und einige Hauskreise, sagte Grozdanov dem EBPS. Seine Amtseinführung sei eine Ermutigung für die Gemeinde, an ihrer Vision festzuhalten, „Salz und Licht in diesem Teil der Welt zu sein“. An dem Gottesdienst nahmen auch der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), Tony Peck, und der Rektor des Internationalen Baptistischen Theologischen Seminars (IBTS), Keith Jones (beide Prag), teil. Grozdanov hatte seinen Abschluss Master of Theology am IBTS erworben. In den letzten Monaten seien zahlreiche junge Leute zur Gemeinde hinzugekommen, die bereits an Glaubenskursen teilgenommen hätten, sagte der junge Pastor. Ziel sei es auch, durch neue Gemeindegründungen das Denken in der Bevölkerung dieser nachkommunistischen Gesellschaft positiv zu verändern und zu prägen.
Nach Angaben von Grozdanov konnte die Gemeinde seit 1999 ihre Mitgliederzahl auf knapp 70 Mitglieder fast verdreifachen. Die Gottesdienste zählten meist zwischen 75 und 85 Besucher, so dass der Platz im Gemeindezentrum bereits knapp geworden sei. Manche Gottesdienstbesucher müssten im Keller Platz nehmen, wo es eine Videoübertragung gebe.
Allerdings sei es der Gemeinde bisher nicht gelungen, eine Genehmigung für einen An- und Umbau zu erhalten. Alle Versuche seien gescheitert, erläuterte Grozdanovs Vater Ivan, ein Chemieprofessor, der bisher ehrenamtlich als Pastor in der Gemeinde tätig war. Die Stadtverwaltung schiebe die Verantwortung auf die Landesregierung ab, die sich wiederum für nicht zuständig erkläre. Zum Teil würden Auflagen gemacht, die nicht erfüllbar seien. So habe die Gemeinde zwar Notlichter über die Ausgänge installiert, doch einen Feuer-Hydranten habe man nicht installieren können, weil es in der Straße überhaupt keine technischen Voraussetzungen dafür gebe. Nach Angaben von Marko Grozdanov versuche man nun, mit Hilfe von internationalen Freunden die Regierung zum Einlenken zu bewegen. Wenn auch das keinen Erfolg bringe, werde man wohl an einer anderen Stelle ein ganz neues Gemeindezentrum errichten müssen. Dazu benötige man allerdings internationale Unterstützung, sagte er.
Etwa 67 Prozent der rund zwei Millionen Einwohner des früher zu Jugoslawien gehörenden Landes sind Angehörige der orthodoxen Kirche, 31 Prozent sind Muslime, die übrigen Katholiken, Protestanten, Freikirchler und Konfessionslose.