Baptists Should Become a Spiritual Dissident Movement- Why a theology of conversion is needed

Baptisten sollen eine geistliche Dissidentenbewegung werden - Warum ein Bekehrungstheologie nötig ist

Klaus Rösler - October 04, 2007

B u d a p e s t – Der frühere Generalsekretär des Baptistischen Weltbundes (BWA), Denton Lotz (Falls Church bei Washington), hat die Baptisten in aller Welt dazu aufgerufen, eine geistliche Dissidentenbewegung zu werden und sich von der „political correctness“ zu verabschieden. „Es ist falsch, wenn Staat und Kirche zusammenarbeiten und dann kleine Kinder getauft werden und wir nichts dagegen sagen“, sagte Lotz auf der Ratstagung der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) am 27. September in Budapest. Die Baptisten lehnen die Kindertaufe als unbiblisch ab. Sie praktizieren statt dessen die Gläubigentaufe. Auf dem Treffen wurde der 68-jährige, der seit 1988 als BWA-Generalsekretär amtierte, gemeinsam mit seiner Frau Janice von den europäischen Baptisten mit einem Empfang verabschiedet. Anfang September hatte Neville Callam als Lotz’ Nachfolger das Amt offiziell angetreten. Im Dezember scheidet Lotz ganz aus der Arbeit aus. Er appellierte ferner an die Baptisten, eine Bekehrungstheologie zu entwickeln. Nur wenn Menschen die Erfahrung eines geistlichen Neuanfangs machten, mache eine Gläubigentaufe wirklich Sinn. Ferner unterstrich er die Notwendigkeit, dass die Baptisten sich darüber verständigen, welche Rolle die Ortsgemeinde unter ihnen spielt. Die Baptisten betonten zwar das Prinzip der völligen Unabhängigkeit der Ortsgemeinden von kirchenleitenden Strukturen, doch zugleich sei das Evangelium von Jesus Christus auch eine Einigungsbewegung. Er erinnerte in dem Zusammenhang an eine Aussage von Jesus Christus in der Bibel, der seine Anhänger zur Einheit aufgerufen habe, „damit die Welt glaubt“. Lotz: „Wir brauchen einander.“

Lotz war als US-amerikanischer Missionar in Osteuropa von seinem Vorgänger, dem Deutschen Gerhard Claas, als Assistent in die Zentrale des Weltbundes berufen worden. Später wurde er Direktor der BWA-Jugendabteilung. Als Claas bei einem tragischen Autounfalls ums Leben kam, übernahm Lotz dessen Aufgaben. Irmgard Claas (Wetter), die Witwe von Gerhard Claas, wie auch die Tochter Regina Claas (Elstal), heute Generalsekretärin des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, würdigten in persönlichen Grußworten Lotz’ Tätigkeit. Auch zahlreiche andere europäische Wegbegleiter zollten ihm ihre Anerkennung, darunter der frühere Generalsekretär der Evangeliumschristen-Baptisten in der UdSSR und der Ukraine, Gregorij Komendant (Kiew), die früheren EBF-Generalsekretäre Karl-Heinz Walter (Hamburg) und Theo Angelov (Sofia) sowie der amtierende Präsident des Baptistischen Weltbundes, David Coffey (Didcot). Für den früheren EBF-Präsidenten, den Norweger Billy Taranger (Drammen bei Oslo), gehört Lotz zu den vier berühmtesten Baptisten weltweit – neben dem Menschenrechtler Martin-Luther King, dem Evangelisten Billy Graham und dem früheren US-Präsidenten Jimmy Carter. In humorvollen Beiträgen wurden Lotz zahlreiche Geschenke überreicht. Das Leitungsteam des ungarischen Baptistenbund ehrte ihn mit der aus sozialistischen Zeiten stammenden Auszeichnung „Held der Arbeit“. Der EBF-Generalsekretär Tony Peck (Prag) schenkte Lotz in Würdigung seiner vielen Reisen hinter den Eisernen Vorhang in der Zeit des Kalten Krieges ein Modell eines Trabbis.
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