Baptists Support Indigenous Church Planters - But Only for Five Years

Baptisten unterstützen einheimische Gemeindegründer – aber nur fünf Jahre lang

Klaus Rösler - September 23, 2005

P r a g – Drei Jahre nach seiner Gründung hat das Missionsprojekt Einheimischer Missionare (IMP) der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) seine Arbeit deutlich ausgeweitet. „Einheimische Christen können ihre Landsleute einfacher für das Evangelium von Jesus Christus gewinnen als ausländische Missionare“, erläuterte aus Polen stammende IMP-Koordinator Daniel Trusiewicz (Breslau) auf der EBF-Ratstagung, die heute in Prag eröffnet wurde. 2003 habe man das Projekt mit vier Missionare in Moldawien gestartet, derzeit seien 40 Missionare zwischen dem Polarkreis in Russland und dem Schwarzen Meer tätig. Langfristiges Ziel sei es, 200 Missionare zu unterstützen. Die Arbeit erfolgt in enger Abstimmung mit den nationalen Baptistenbünden und den Ortsgemeinden. Nach fünf Jahren müssen die geförderten Missionare in ihrer Gemeindegründungsarbeit so weit vorangekommen sein, dass die Förderung eingestellt wird. Nach zweieinhalb Jahren wird sie alle sechs Monate um 25 Prozent reduziert. Nur drei Empfänger der Fördergelder hätten bisher aufgegeben, alle anderen seien sehr erfolgreich tätig.

Einer der erfolgreichsten Gemeindegründer ist nach den Worten von Trusiewicz der erst 29jährige Moldawe Igor Seremet. Er habe nicht nur eine neue Gemeinde in der Regionalhauptstadt Annini Noi mit heute 50 Gemeindemitgliedern gegründet, sondern darüber hinaus habe diese Gemeinde innerhalb der ersten zwei Jahren nach Unterstützung durch IMP zwei neue Gemeinden gestartet. Eine ähnliche Entwicklung wünscht sich Trusiewicz auch andernorts. Ohnehin sei der moldawische Baptistenbund einer der missionarisch erfolgreichsten Bünde in ganz Europa. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs habe es 230 Gemeinden mit 11.000 Gemeindemitgliedern in dem Land gegeben, heute seien es 521 Gemeinden mit 21.000 Mitgliedern. In dem Land unterstützt IMP acht Missionare.

Ähnlich erfolgreich sei auch die Gemeindegründungsarbeit in Armenien. Seit 1990 sei die Zahl der Baptisten in dem Land von 400 in vier Gemeinden auf 3.000 in rund 100 Gemeinden und Missionsstationen gewachsen. Dort fördert IMP zwei Missionare. Auch der georgische Baptistenbund habe im selben Zeitraum deutlich zugelegt, von 10 Gemeinden mit 2.000 Mitgliedern auf 75 Gemeinden mit 5.000 Mitglieder. Im dem Kaukasus-Land werden ebenfalls zwei Missionare unterstützt. In den meisten westlichen Ländern Europa erlebten die Baptistenbünde nach den Worten von Trusiewicz nur selten ein ähnlich starkes Wachstum. In den größten Baptistenbünden wie in Großbritannien und Deutschland stagnierten die Mitgliederzahlen. Inzwischen hat auch der norwegische Baptistenbund einen Antrag auf Unterstützung seiner eigenen Missionsarbeit durch das Missionsprojekt gestellt, der bisher allerdings nicht bewilligt werden konnte. Die EBF fördert ihre IMP-Arbeit jährlich mit rund 125.000 Euro.

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