British Baptists’ New President Expects a Revival

Neuer Präsident der britischen Baptisten erwartet eine Erweckung

Chris Hall/Klaus Rösler - May 13, 2009

Bournemouth – Weniger als drei Monate vor dem Kongress „Amsterdam 400“, der Jubiläumsfeier aus Anlass der Gründung der baptistischen Bewegung vor 400 Jahren in Europa, haben nun die Baptisten in Großbritannien dieses Jubiläum auf ihrer Jahresversammlung vom 1. bis 4. Mai in Bournemouth gefeiert. Zum Auftakt des gemeinsamen Treffens des Britischen Baptistenbundes und der Weltmissionsgesellschaft BMS wurde in einem Kurzfilm an den Mut und die Verfolgung der baptistischen Pioniere erinnert. Vorgestellt wurde unter anderem Thomas Helwys (1550-1616), der eine Schlüsselrolle in der ersten baptistischen Gruppe 1609 in Amsterdam einnahm und der später in England wegen seiner Überzeugungen verhaftet worden war. Die Geschichte der europäischen Baptisten wurde ausführlich in einem Seminar des britischen Kirchengeschichtler Dr. Ian Randall und des holländischen Historikers Dr. Henk Bakker vorgestellt. Beide werden im Mai ein ähnliches Seminar auch beim Jahrestreffen des niederländischen Baptistenbundes halten.

Bis heute hält weltweit die Verfolgung von Christen an, was auf der Tagung immer wieder zur Sprache kam. Der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), Dr. Tony Peck, und der Direktor des Instituts für Systematische und Praktische Theologie am Internationalen Baptistischen Theologischen Seminar in Prag, Dr. Parush Parushev, sprachen in einem Seminar darüber. Auch die Leiterin eines internationalen Hilfswerks, Baronin Caroline Cox, berichtete von ihren Erfahrungen mit verfolgten Christen in aller Welt.

Zur Eröffnung wurde der Londoner Pastor Kingsley Appiagyei (56) als neuer Präsident des Britischen Baptistenbundes eingeführt. Er stammt ursprünglich aus Ghana und hat die zwei größten Gemeinden des britischen Baptistenbundes gegründet. Sie haben beide über 2.000 Mitglieder. Er appellierte an die britischen Baptisten, eine „erwartende Gemeinschaft“ zu werden: „Gott ist ein treuer Gott. Dies ist das Morgenrot einer neuen Ära, und wenn wir uns die Hände reichen und Gott glauben, wird er seine Leute erfrischen. Gott wird seinen Leuten vergeben und unser Land heilen. Es wir eine Erweckung und einen geistlichen Neuaufbruch geben“, sagte er.

Der Generalsekretär des Baptistischen Weltbundes, Neville Callam, rief die über 2.000 Besucher zu verstärkten Missionsanstrengungen auf. Weil die eigenen Kräfte und das eigene Können dazu nicht ausreichten, seien sie auf den Heiligen Geist angewiesen. Weitere Redner in Bournemouth waren der Generalsekretär des Britischen Baptistenbundes, Jonathan Edwards, Vizepräsident Dr. Pat Took und der neue BMS-Direktor David Kerrigan.

Die US-amerikanische Missionarin und Vorkämpferin gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel, Dr. Lauran Bethell, die auf dem Treffen eine Bibelarbeit und ein Seminar hielt, zeigte sich begeistert über das baptistische Jubiläum in Europa: „Es ist so aufregend, als europäische Baptisten das Jubiläum gemeinsam zu feiern.“ Sie rechnet damit, dass die Berichte und Aktionen in Amsterdam für viele Gemeinden eine Ermutigung für die Zukunft seien.

Die Tagung verabschiedete zwei Resolutionen. So riefen die Baptisten die Regierung in London auf, den sogenannten „Moskito-Alarm“ zu verbieten. Immer mehr Läden in Großbritannien versuchen mit Hilfe eines Tongenerator, der sehr hohe Töne erzeugt, Jugendliche von ihren Geschäften zu vertreiben. Die so erzeugten Töne können von den meisten Menschen über 24 Jahre nicht gehört werden, jüngere nehmen sie als unangenehm wahr. Den Angaben zufolge gibt es bereits über 3.500 solche Moskito-Alarme in Großbritannien. Zudem wurde die Regierung aufgerufen, Verbesserungen im Asylrecht vorzunehmen. Asylsuchenden, die länger als ein halbes Jahr auf ihr Verfahren gewartet hätten, müsse erlaubt werden, zu arbeiten. Und Kinder von Asylsuchenden dürften grundsätzlich nicht unter Arrest gestellt werden.

Zum Britischen Baptistenbund gehören 2150 Gemeinden mit 142.000 Mitgliedern.
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