British Baptists Should Apologise for Their Involvement in the Slave Trade

Britische Baptisten sollen sich für ihre Verwicklung im Sklavenhandel entschuldigen

Klaus Rösler - August 01, 2007

P r a g / B r i s t o l – Die britischen Baptisten sollten sich öffentlich für ihre Verwicklung im Sklavenhandel entschuldigen. Das hat der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), der Engländer Tony Peck (Bristol/Prag), gefordert. Auslöser für seinen Appell ist ein Gedenk- und Versöhnungsgottesdienst in einem ehemaligen britischen Sklaven-Fort in der ghanaischen Hauptstadt Accra vor kurzem während der Jahrestagung des Baptistischen Weltbundes (BWA). Bei dem Gottesdienst, der vom Generalsekretär des britischen Baptistenbundes Pastor Jonathan Edwards (Didcot), geleitet worden war, hatten Vertreter aus den USA und den Niederlanden entsprechende Schuldbekenntnisse formuliert. Die britischen Baptisten hatten sich nicht daran beteiligt. In einem Leserbrief an die Wochenzeitschrift Baptist Times (Didcot), der auch in einer Titelgeschichte aufgegriffen wurde, schreibt Peck über einen Besuch bei den Baptisten von Jamaika. Dabei habe er den Eindruck gewonnen, dass ein Wort des Bedauern der britischen Baptisten „sehr hilfreich und bedeutsam für sie wäre“. Dies habe dann in diesem Jahr auch der Präsident des Baptistenbundes von Jamaika, Karl Henlin (St. Catharine) angedeutet. Es gehe den Baptisten Jamaikas nicht um finanzielle Reparationen, so Peck, „sondern um ein klares Bekenntnis der Bedauerns und die Entschlossenheit der britischen Baptisten, gegen moderne Sklaverei und Rassismus zu kämpfen, wo immer sie auch auftreten“. Laut Peck gibt es geistliche Gründe für ein solches Bekenntnis: „Als Menschen des Evangeliums müssen wir nicht persönlich für das Böse verantwortlich sein, um die Verwicklungen unserer Vorfahren zu bedauern oder uns dafür zu entschuldigen.“ Peck äußert sich betroffen darüber, dass seine Heimatstadt Bristol bis heute von den ernormen Gewinnen aus dem Sklavenhandel profitiere. Genau vor 200 Jahren war in Großbritannien durch ein Gesetz der Sklavenhandel verboten worden.

Edwards ist der Baptist Times zufolge unsicher, ob ein solches Bekenntnis sinnvoll ist. Die Teilnahme am Gedenkgottesdienst in Accra habe ihn tief bewegt und zu Tränen gerührt, räumt er ein. Während der Beratungen habe er mit einem Pastor aus Afrika gesprochen, der ein solches Bekenntnis für völlig unangemessen gehalten habe, während ein anderer Pastor aus Jamaika ausdrücklich ein schnelles Schuldbekenntnis gefordert habe. Für wichtiger als die Klärung dieser Frage hält es Edwards, „dass wir unsere Energien darauf verwenden, das Evangelium von Jesus Christus in unserer Zeit zu verkünden und zu leben“. Dazu gehöre es, den Rassismus in der Gesellschaft aufzudecken und dafür zu sorgen, dass Aktionen dagegen Gottes Gerechtigkeit und Gnade widerspiegelten.
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