Broad Public Response Following the First Televised Baptist Service in Croatia
Breite positive Reaktionen auf ersten baptistischen Fernsehgottesdienst in Kroatien
C a k o v e c / Z a g r e b – In Kroatien wurde Mitte Oktober erstmals ein baptistischer Gottesdienst live im Fernsehen ausgestrahlt: eine Übertragung aus dem Tagungszentrum in der nordkroatischen Stadt Cakovec von der Jahreskonferenz der Kirche. Mit 2.000 Mitgliedern in 50 Gemeinden bilden die Baptisten in dem katholisch geprägten Land eine religiöse Minderheit. Etwa 88 Prozent der 4,5 Millionen Einwohner sind Katholiken. Nach Angaben von Generalsekretär Zeljko Mraz (Zagreb) gehen auch zwei Wochen nach der Ausstrahlung immer noch positive Rückmeldungen ein. Im ganzen Land würden die Baptisten von Zuschauern auf diesen Gottesdienst hin angesprochen. Mraz: „Als Baptisten waren wir schon vorher in der Gesellschaft akzeptiert. Der Fernsehgottesdienst hilft uns aber, einige Vorurteile über uns abzubauen.“ Immer wieder werde positiv gewürdigt, dass viele junge Leute an dem Gottesdienst mitgewirkt hätten. Auch sein lebendiger Charakter werde immer wieder betont. Die führende Tageszeitung in Kroatien „Jutarnji list“ (Morgenblatt) ging nach der Sendung ebenfalls auf den Gottesdienst ein. In einer religiösen Kolumne wurde der baptistische mit einem später ausgestrahlten katholischen Gottesdienst verglichen: „Die Prediger in beiden Gottesdiensten machten deutlich, dass es bei Jesus nicht um eine Lehre geht, die man akzeptieren muss, sondern um eine Person, der es nachzufolgen gilt.“ Das Blatt erscheint in einer Auflage von 120.000 Exemplaren.
Die Jahreskonferenz stand unter dem Motto „Auf dass die Welt glaube“. Hauptreferenten waren der Präsident der kroatischen Baptisten, Toma Magda (Cakovec), und der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), Tony Peck (Prag). Magda, auch EBF-Vizepräsident, wies darauf hin, dass Trennungen und Spaltungen ein Kennzeichen der Menschheit seien. Die Menschen verglichen sich gegenseitig, was immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten, Hass und sogar bis zum Tod führen könne. Echte Einheit sei dagegen bei Gott möglich, der den Menschen zu einer wahren Identität verhelfe. Alle menschlichen Versuche, Einheit herzustellen, führten zur Uniformität; durch Gott sei dagegen Freiheit möglich. Peck lud die über 900 Besucher der Konferenz ein, ihren Missionsauftrag in dieser Welt wahrzunehmen. Es gelte dabei von Gott zu lernen, der die Welt liebe. Gegenüber dem EBPS zog Peck ein positives Fazit der Tagung: „Ich bin beeindruckt von den guten geistlichen, lebendigen und dynamischen Gottesdiensten und dem herausragenden Programm. Ich habe mich gefühlt, als ob ich eine Veranstaltung eines größeres Bundes besucht hätte.“ Vor allem die vielen jungen Tagungsbesucher hätten ihn stark ermutigt. Unter den internationalen Gästen der Tagung waren der Afrika-Referent der Europäischen Baptistischen Mission, Pastor Volker Bohle (Elstal bei Berlin), und eine fünfköpfige Gruppe aus dem US-Bundesstaat Tennessee.
Wie Mraz dem EBPS ferner sagte, erlebt sein Bund gegenwärtig kein Wachstum. Allerdings gebe es auch keinen Mitgliederrückgang. Insgesamt erreiche man etwa 3.500 Menschen in den Gemeinden. Ziel der nächsten Jahre sei es, vor allem die kleinen Gemeinden zu stärken und auch neue Gemeinden zu gründen. Derzeit gebe es zehn Missionsstationen. Einen Schwerpunkt der Missionsaktivitäten bilde künftig die Hauptstadt Zagreb, in der rund ein Viertel aller Kroaten leben. Ziel sei es, dass es in jedem Stadtteil eine Baptistengemeinde gebe.