Don’t let your faith be pushed aside into a private corner

Den Glauben nicht in eine private Ecke abdrängen lassen

Klaus Rösler - September 28, 2011

N a z a r e t h – Auch in einer säkularen Gesellschaft sollten sich Christen mit ihrem Glauben nicht in eine private Ecke abdrängen lassen. Das hat der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), der Brite Tony Peck (Prag), gefordert. Wie er in seinem Jahresbericht auf der EBF-Ratstagung vom 21. bis 25. September in Nazareth sagte, glaubten Christen, dass „Jesus der Herr ist – nicht nur der Herr der Kirche, sondern auch der Welt und unserer Gesellschaft“. Deshalb müssten sie dafür sorgen, dass ihre Stimme gehört werde. Dies gelte besonders für die Baptisten. Seit ihrer Gründung vor über 400 Jahren hätten sie immer Religionsfreiheit für alle und die Trennung von Kirche und Staat gefordert. Sie hätten das mit ihrem Glauben begründet: „Wenn Jesus Christus der Herr ist, kann keine Regierung darüber befinden, wie das Volk Gott verehrt.“ Es dürfe auch keine Glaubenstradition bevorzugt werden.

Peck würdigte in dem Zusammenhang die Stimme der Christen nach den tragischen Vorkommnissen in Norwegen, nach den Unruhen in England und während des „arabischen Frühlings“. In allen diesen Fällen hätten sie anderen, auch Vertretern anderer Religionen, zugehört. Manchmal hätten sie gemeinsame Positionen vertreten, manchmal unterschiedliche. Doch immer seien Christen aufgefordert, zu den Menschen in ihrem Umfeld gute Beziehungen aufzubauen. Dabei dürften sie es auch nicht bei Fragen der Moral und Ethik bewenden lassen. Auch anderen Herausforderungen müssten sie sich stellen, etwa denen nach der Gerechtigkeit für Arme, von unterdrückten Minderheiten, dem friedlichen Miteinander unterschiedlicher Kulturen und religiöser Gruppen, des Umweltschutzes, der Bildung und der Politik.

In dem Zusammenhang dankte Peck für das Engagement des bisherigen EBF-Präsidenten Valeriu Ghiletchi (Chisinau), der dem Parlament von Moldawien angehört. Nach zwei Jahren im Amt muss er das EBF-Präsidentenamt seinem Nachfolger übergeben, dem Deutschen Hans Guderian (Berlin). Ghiletchi habe leidenschaftlich für gesellschaftliche Veränderungen auf der Basis des christlichen Glaubens in Moldawien plädiert. Peck verwies ferner auf den britischen Juristen Prof. Malcolm Evans (Bristol), der auf der jüngsten Konsultation der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) über Haß-Verbrechen gegen Christen in Rom gesprochen habe und ein Baptist sei. Christen dürften sich nicht in fromme Gettos zurückziehen, sondern müssten Salz und Licht einer Gesellschaft sein, meinte Peck.

Zur EBF gehören 55 Mitgliedsbünde in Europa, dem Nahen Osten und Zentralasien mit über 800.000 Mitgliedern. 

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