EBF Intends to Strengthen Unity

EBF will die Einheit stärken

Klaus Rösler - October 28, 2009

Prag – Die Europäische Baptistische Föderation (EBF) steht in den kommenden fünf Jahren vor großen geistlichen und strukturellen Herausforderungen. Vor allem gelte es, die Einheit der 55 Mitgliedsbünde und –Organisationen zu erhalten, sagte EBF-Generalsekretär Tony Peck (Prag) in einem Bericht auf einer Sitzung der EBF-Exekutive, die am 16. und 17. Oktober in Prag tagte. Nach Einschätzung von Peck nehmen in einigen Regionen Europa der Nationalismus und die Fremdenfeindlichkeit zu. Andererseits gebe es immer mehr ethnische Gemeinden, die sich den nationalen Baptistenbünden anschließen würden. Hier gelte es den gemeinsamen Glauben an den auferstandenen Jesus Christus als einendes Band zu stärken.

 

Baptisten haben ein Zentrum in Prag

Peck, der vom Rat der EBF für eine zweite, fünfjährige Amtszeit wiedergewählt worden war, wies darauf hin, dass der Jubiläumskongress „Amsterdam 400“ ein Höhepunkt in seiner bisherigen Tätigkeit gewesen sei. Im Sommer dieses Jahres hatten die Baptisten den 400. Geburtstag ihrer Kirche mit einem Glaubenskongress in Amsterdam gefeiert, wo 1609 die erste Baptistengemeinde weltweit gegründet worden war. Wie Peck weiter sagte, habe er in den ersten fünf Jahren 43 der 55 Mitgliedsbünde besucht. In seine Amtszeit fiel auch der Aufbau einer ständigen EBF-Geschäftsstelle auf dem Campus des Internationalen Baptistischen Theologischen Seminars (IBTS) in Prag. Dadurch habe sich der Campus zu einem wirklichen Zentrum der Baptisten in Europa entwickelt. Zuvor wurden die EBF-Geschäfte in den Herkunftsländern der Generalsekretäre geführt. Eine weitere Herausforderung sei die Zukunft des IBTS, das in finanzielle Bedrängnis geraten sei. Da in jüngster Vergangenheit durch Vermietungen auf dem Campus sowie eine positive Entwicklung eines Fonds in der Schweiz, durch den die Arbeit des Prager Seminars mit finanziert wird, sich die Finanzlage etwas entspannt habe, habe man nun mehr Luft für strukturelle Grundsatzüberlegungen. Übereilte Entscheidungen seien nun nicht mehr notwendig, hieß es bei den Beratungen.  

 

Amsterdam 400: Defizit geringer als erwartet

Der Vorsitzende der EBF-Finanzabteilung, Jan Saethre (Siljan/Norwegen), wies darauf hin, dass der Kongress Amsterdam 400 mit einem Defizit in Höhe von rund 90.000 Euro abgeschlossen habe. Dies sei 35.000 Euro geringer als erwartet. Er dankte in dem Zusammenhang vor allem dem niederländischen Baptistenbund, der die Veranstaltung stark unterstützt habe. Ein Projekt zur Finanzierung des Kongresses, das ursprünglich mit breiter Mehrheit vom Rat der EBF angenommen worden war, sei dagegen nur auf geringe Resonanz gestoßen. Bei einem Treffen im Oktober 2007 in Budapest war angedacht worden, dass jeder nationale Baptistenbund zur Finanzierung einen Euro pro Mitglied beisteuern sollte. Letztlich hätten aber nur wenige Bünde das Anliegen aufgegriffen, so Saethre.

 

Positive Nachrichten gab es auch aus dem Gaza-Streifen: Nach dem Angriff durch Israel im Januar 2009 auf den Gazastreifen und dem Zusammenbruch des geistlichen Lebens in der Baptistengemeinde in Gaza-Stadt treffe sich die Gemeinde nun wieder regelmäßig zum Gottesdienst. Derzeit wird ein neuer Pastor gesucht, nachdem der bisherig dort tätige Theologe für sich und seine Familie eine Rückkehr in Gazastreifen ausgeschlossen hat. Aufbauhilfe will die EBF auch in Afrika leisten. Der Zusammenschluss der Baptistengemeinden auf dem Kontinent AABF (All Afrika Baptist Fellowship) hat die Europäer um entsprechende Unterstützung gebeten. Inzwischen sei vereinbart worden, die AABF beim Aufbau einer Verwaltungsstruktur und einer Zentrale zu unterstützen. Zudem wolle man im Gespräch darüber bleiben, wie auf nationaler Ebene eine Zusammenarbeit intensiviert werden kann. Angedacht sei eine Partnerschaft auf Augenhöhe. In Afrika gibt es über 30.000 Baptistengemeinden mit mehr als 7,5 Millionen Mitgliedern. Zur EBF gehören 55 Baptistenbünde mit rund 12.000 Gemeinden und 800.000 Mitgliedern.

 

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