EBM International Now Active in Turkey
Missionswerk EBM International nun auch in der Türkei aktiv
Herford (idea) – Das Missionswerk EBM International (bisher: Europäische Baptistische Mission/EBM) erweitert sein Missionsfeld. Bisher war es in Afrika, Lateinamerika und Indien tätig. Jetzt ist auch die Türkei hinzugekommen. Der vom 19. bis 21. Mai in Herford bei Bielefeld in Norddeutschland tagende EBM-Missionsrat gab dafür grünes Licht. Zugleich wurden Ertan und Marlene Cevik (Izmir) als Missionsehepaar ausgesandt. Die beiden sind bereits seit 1999 in Izmir in der Türkei als Gemeindegründer tätig. Ihre 1999 aus einem Hauskreis entstandene Gemeinde zählt heute 35 Mitglieder. Bisher war Cevik als Mitarbeiter direkt beim deutschen Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) angestellt. Dort war man der Meinung, dass die Arbeit unter dem Dach einer Missionsgesellschaft besser aufgehoben wäre. Von Anfang an wurde Ceviks Arbeit auch von dem überkonfessionellen Förderkreis „Aktion Smyrna" (Singen) unterstützt. Das im biblischen Buch der Offenbarung genannte „Smyrna“ ist das heutige Izmir. Als weiteres Missionarsehepaar wurden die Spanier Julio und Damaris Chefér nach Malabo in Äquatorial Guinea ausgesandt. Das Ehepaar wird dort eine Schule mit 700 Schülern leiten und zugleich eine 50 Mitglieder zählende Missionsgemeinde unterstützen. Höhepunkt des Missionsrates unter dem Motto „Leben teilen – Hoffnung gewinnen“ war ein internationales Fest in der Fußgängerzone von Herford. Die Gäste aus aller Welt berichteten aus ihren Ländern, sangen und boten den über 500 Passanten, die sich für das Programm interessierten, Gerichte aus ihren Heimatländern an.
Drastischer Spendeneinbruch
Der Missionsrat mit 130 Delegierten und Gästen verabschiedete ferner ein Konzept, das Baptistengemeinden in Europa mehr Kontakt zu den Missionsfeldern ermöglichen soll. Ab sofort sind direkte Partnerschaften zwischen eine Ortsgemeinde in Europa und einer Gemeinde in Indien, Afrika oder Lateinamerika möglich. „Dabei sind beide Richtungen wichtig, denn unsere Gemeinden in Europa können in Sachen Spiritualität, Gemeindeleben, Evangelisation und gemeindenaher Diakonie viel von den Gemeinden auf der südlichen Halbkugel lernen“, meinte EBM-Generalsekretär Christoph Haus (Elstal bei Berlin). Weiter wurde bekannt, dass die Mission sich in einer angespannten Haushaltlage befindet. Im ersten Quartal 2011 wurde ein Spendenrückgang von über 300.000 Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet - bei einem Gesamthaushalt von 4 Millionen Euro. Haus hofft, dass die neuen Gemeindepartnerschaften zu mehr Spenden führen. Die EBM beschäftigt 55 europäische und einheimische Missionare. Trotz des Defizits zeigte sich Haus optimistisch: „Ein Missionswerk, in und mit dem Gott so viele große Dinge tut und durch das so viele Menschen für Christus gewonnen werden, wird nicht untergehen. Wenn Gott uns die Aufgaben gezeigt hat, wird er uns auch zeigen, wie wir diese Aufgaben finanzieren können.“
Mit einem Abschiedsfest wurde EBM-Missionssekretär für Afrika, Volker Bohle, gewürdigt, der nach 10 Jahren bei der EBM in den Gemeindedienst nach Berlin Lichterfelde-Ost wechselt. Wie es hieß, habe er sich besonders um die Entwicklung des Volontärsprogramms der EBM verdient gemacht: Seit 2003 haben über 160 meist junge Menschen zwischen einem halben und einem Jahr Missionserfahrungen in den Ländern Afrikas und Lateinamerikas sammeln können. Als Vertreter der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) nahm der stellvertretende Präsident Hans Guderian (Berlin) am Missionsrat teil.