Berlin – Einen Tag lang hatte der Pastor einer kleinen Baptistengemeinde in Berlin die wohl größte Kanzel in Europa: Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) übertrug am 23. Januar einen Gottesdienst aus der 130 Mitglieder zählenden Gemeinde in Berlin-Charlottenburg, der Friedenskirche. Über eine Million Zuschauer sahen den Gottesdienst zum Thema „Freiheit und die Kraft neu aufzubrechen“ mit Pastor Hendrik Kissel im Fernsehen. Mehr als 600 Reaktionen gingen beim ZDF ein. Auch Tage später erhielt die Gemeinde Reaktionen in Form von E-Mails und Anrufen aus der ganzen Welt, teilte Kissel dem EBPS mit.. „Es gab Gebete am Telefon. Weinende Menschen haben Seelsorge in Anspruch genommen“, schilderte er die Reaktionen: „Ich hätte das nie gedacht.“ Besonders angetan zeigten sich viele Zuschauer von der modernen Gestaltung des Gotteshauses und der lebensnahen Predigt wie auch vom großen Wandbild der Gemeinde. Darauf ist zu sehen, wie Jesus auf einem Esel durch das Brandenburger Tor in Berlin einzieht! „Das bringt die Berliner Mauer ins Wanken und die Siegesgöttin Viktoria kann die Pferde ihrer Quadriga nicht mehr in Zaum halten.“, schrieb der Fernsehsender in seiner Ankündigung. Das Bild charakterisiert die Arbeit der Gemeinde in der deutschen Hauptstadt: Sie öffnet sich der modernen Stadt mit einer Botschaft, die auch heute noch für Veränderung und Erstaunen sorgen kann. Kissel sprach in seiner Predigt über „die ungeahnte Freiheit, mit der Jesus die Traditionen seiner Zeit hinterfragt und damit entscheidende Veränderungen möglich gemacht hat“. Er wies darauf hin, dass Gottes Geist Menschen „manchmal in eine heilsame Unruhe“ versetzt. Man finde sich dann mit lebensfeindlichen Gegebenheiten nicht ab und suche nach Veränderungen: „Gott ist bei den Menschen, die sich bewegen, und bei denen, die davon müde geworden sind.“ Durch den Gottesdienst führte als Moderatorin die zur Gemeinde gehörende Öffentlichkeitsreferentin des deutschen Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Julia Grundmann.