“Employer-Check” – Putting a Stop to Human Trafficking in Germany

„Arbeitgeber-Check“ gegen Zwangsprostitution in Deutschland

Klaus Rösler - May 28, 2008

K a s s e l – Das Netzwerk gegen Menschenhandel im deutschen Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) will dafür sorgen, dass junge Frauen vor allem aus Osteuropa nicht länger leichtfertig vagen Versprechungen, in Deutschland Arbeit zu finden, auf dem Leim gehen und schließlich in der Zwangsprostitution landen. Dafür bietet das Netzwerk nun einen „Arbeitgeber-Check“ an. Wie der funktioniert, erläuterte die Leiterin des Netzwerkes, Pastorin Christine Schultze (Dortmund), dem Europäischen Baptistischen Pressedienst (EBPS) am Rande der BEFG-Bundeskonferenz in Kassel: „Besser als Opfern von Menschenhandel zu helfen, ist, Menschen davor zu schützen, überhaupt erst Opfer zu werden.“ Dafür wolle man die Strukturen innerhalb der Mitgliedsbünde der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) nutzen. Wenn etwa eine junge Frau einen Arbeitsplatz vermeintlich in der Gastronomie oder Altenpflege angeboten bekommt, solle sie sich mit dem „Arbeitgeber-Check“ in Verbindung setzen. Über die deutschen Ortsgemeinden werde dann überprüft, ob es den Arbeitgeber überhaupt gibt und ob das vermeintliche Arbeitsangebote seriös ist. Dieser „Arbeitgeber-Check“ stehe nicht nur jungen Baptistinnen offen, sondern allen Frauen, unabhängig von ihrer Konfession. Es sei auch daran gedacht, die Überprüfung eines Arbeitgebers europaweit auszuweiten. Kontakte zu anderen europäischen Baptistenbünden und auch zur Arbeitsgruppe gegen Zwangsprostitution der EBF seien aufgenommen worden. Überprüfungen in deutschen Großstädten hätten ergeben, dass auch junge Frauen mit einem christlichen Gemeindehintergrund immer wieder in der Zwangsprostitution landeten. Weltweit werden jedes Jahr nach US-Angaben etwa 800.000 Frauen Opfer von Zwangsprostitution. Allein in Deutschland wurden nach den neuesten vorliegenden amtlichen Angaben vor zwei Jahren 775 Frauen bei den Behörden aktenkundig. „Die Dunkelziffer ist wesentlich höher“, so Christine Schultze.

Kontakt: www.netzwerk-gegen-menschenhandel.de

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