Berlin – Wie kann die Qualität von christlichen Hilfsprojekten weiter gesteigert werden? Mit dieser Frage befassten sich 15 Teilnehmer des ersten Trainings für Projektmanagement des Hilfswerk European Baptist Aid (Prag) und der Europahilfe des deutschen Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden im Bildungszentrum Elstal bei Berlin. Die beiden Hilfswerke hatten bereits im Frühjahr 2008 entschieden, ein solches Seminar anzubieten. Die Teilnehmer kamen aus Weißrussland, Tadschikistan, Usbekistan, Moldawien, Rumänien, Russland und dem Irak – alles Länder, in denen Hilfsprojekte bereits bestehen oder sich in Planung befinden.

Trainer Rupen Das (Mississouga/Ontario) von der Canadian Baptist Ministries unterstrich die Notwendigkeit, schon bei der Projektvorbereitung die Not der Menschen durch Untersuchungen und Analysen möglichst exakt zu beschreiben. Wenn man wisse, wo den Menschen der Schuh drückt, könne man die Hilfen zielgenau planen.

 „Ich habe begriffen, dass es auch um Nachhaltigkeit der Hilfe im gesellschaftlichen Kontext geht“, sagte etwa Pyotr Lunichkin (St. Petersburg), der für soziale Projekte im russischen Bund der Evangeliumschristen-Baptisten zuständig ist. Er räumte ein, dass man bisher vor allem die „kurzfristige Linderung der persönlichen Nöte der Menschen“ im Blick gehabt hätte. Die bei der EBF für Hilfsprojekte zuständige Mitarbeiterin Helle Liht (Prag) unterstrich gegenüber dem EBPS die Notwendigkeit solcher Seminare. „Viele unsere Geschwister sind gut darin, Menschen zu evangelisieren. Aber es ist auch wichtig, im Namen Gottes Leid zu lindern.“ Künftig müssten solche Seminare regelmäßig angeboten werden.  

Um weitere Trainings durchführen zu können, wird Unterstützung gebraucht. Gerade solche Schulungsprojekte seien zwar weniger spektakulär als die Linderung konkreter Nöte, dennoch bedeuteten sie langfristig ein deutliches Plus bei der Verbesserung der Projekte, erläuterte der designierte Leiter der deutschen Europahilfe, Gunnar Bremer (Brackenheim).