European Baptists: Exploiting Open Borders for Mission

Europäische Baptisten: Die offenen Grenzen für Mission nutzen

Klaus Rösler - October 04, 2007

B u d a p e s t – Die Baptisten sollten die offenen Grenzen in Europa nutzen, um Freundschaften mit Migranten zu schließen und sie für den Glauben an Jesus Christus zu gewinnen. Wenn die Ausländer bereits Christen seien, könnten die Baptisten von deren oft ansteckendem Glaubensleben lernen. Dazu hat der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), Dr. Tony Peck (Prag), auf der EBF-Ratstagung vom 26. bis 29. September in Budapest aufgerufen. So lebten etwa eine halbe Millionen Polen in Großbritannien, um dort zu arbeiten. Unter ihnen sei ein baptistischer Missionar tätig. Tausende Ukrainer seien auf der Suche nach Arbeit in Portugal gelandet. Dort gebe es einige ukrainische Baptistengemeinden. Die größte Baptistengemeinde in Großbritannien sei eine ghanaische Gemeinde in London. Peck: „Gott überwindet unsere Grenzen, unsere Sprachen und unterschiedlichen Gottesdienststile.“ Dies führe auch zu neuen missionarischen Möglichkeiten. Im Anfang der 1990er Jahre erschienenen Buch „Baptist World“ würden etwa die Tadschiken noch als „unerreichtes Volk“ bezeichnet. Dies stimme heute längst nicht mehr, weil zahlreiche baptistische Gemeindegründungsinitiativen unter ihnen entstanden seien, nachdem die meisten deutschstämmigen Einwohner das Land verlassen hätten. Peck erinnerte an einen Ausspruch des Begründers des Baptismus auf dem europäischen Festland, Johann Gerhard Oncken (1800-1884): „Jeder Baptist ein Missionar.“ Die Einstellung solle auch heute die Baptisten in Europa prägen.

Der Generalsekretär der Europäischen Evangelischen Allianz (EEA), Gordon Showell-Rogers (London), rief die 150 Delegierten zur verstärkten Zusammenarbeit auf. Dies sei nötig, weil die Säkularisierung der Gesellschaft immer mehr zunehme. Gemeindebünde unterschiedlicher Denominationen müssten sich vernetzten, um ihre christlichen Überzeugungen und Werte auch gegenüber der Europäischen Union zu Gehör zu bringen: „Wir Christen haben nicht weniger Rechte als andere Gruppierungen, die sich in Europa lautstark zu Wort melden.“ Dass eine stärkere Vernetzung Sinn mache, zeige sich immer wieder. So sei eine Initiative der Britischen Evangelischen Allianz zur Stärkung der Familie von den Evangelikalen in Tschechien aufgegriffen worden und habe dort zu einer breiten positiven Resonanz in den Medien geführt. Christen in Irland hätten die Politiker nach einer Wahl auf die Einlösung ihrer früheren Wahlversprechen hin überprüft. Diese Initiative sei ebenfalls sehr positiv von der Presse aufgenommen worden. Ähnliche Kampagnen könnten Evangelikale auch in anderen Ländern starten, empfahl Showell-Rogers. Die EEA repräsentiert rund zehn Millionen Evangelikale in 35 Mitgliedsallianzen, die EBF rund 800.000 Baptisten in 50 Ländern Europas und im Nahen Osten.
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