B r I s t o l / P r a g – Der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), der Brite Tony Peck (Bristol/Prag), hat die Christen in seinem Land aufgerufen, für enge Beziehungen in Europa einzutreten. Nach dem jüngsten EU-Gipfel in Brüssel, bei dem der britische Premierminister David Cameron sich gegen eine einheitliche Kontrolle der Haushalte der EU-Mitgliedsstaaten gewandt hatte, sagte Peck der in Didcot erscheinenden Baptist Times: „Die europäischen Baptisten treten ein für ein gesundes, voneinander abhängiges Europa und eine EU, wo die Starken den Schwachen helfen, wieder auf ihre Füße zu kommen und stark zu werden.“ Die Zeitung berichtete auf ihrer Titelseite über Pecks Äußerungen. Er erläuterte, Camerons Haltung werde in vielen anderen europäischen Ländern so wahrgenommen, dass Großbritannien sich immer häufiger an den Rand der Europäischen Union stelle und „vielleicht an Einfluss verliere“. Wörtlich meinte Peck: „Während wir gut verstehen, dass sich Großbritannien um seine eigenen ernsten finanziellen Herausforderungen kümmern muss, hoffe ich persönlich, dass eine politische Ideologie und Druck von Euro-Skeptikern nicht dazu führt, dass Großbritannien künftig keine zentrale Rolle in Europa und der EU mehr spielt.“

Peck verwies auch auf seine Arbeit unter den europäischen Baptisten. Er habe durch sie ein Gespür für eine gegenseitige Abhängigkeit erhalten, die von Christen in Europa verteidigt werden sollte, auch wenn dies für Briten als einer Nation auf einer Insel nur schwer zu verstehen sei. EBF-Präsident Hans Guderian (Berlin) dankte Peck für seine klare Haltung als „pro-europäischer Brite“. Auf dem Krisengipfel in Brüssel vereinbarten die 17 Euro-Staaten zusammen mit Nicht-Euro-Ländern der EU einen Vertrag, der verschärfte Spar- und Kontrollauflagen für die Haushalte der Nationalstaaten vorsieht. Bis auf Großbritannien wollen sich alle 27 EU-Staaten diesem Vertrag anschließen.

Zur EBF gehören 58 nationale Mitgliedsbünde in Europa und dem Nahen Osten mit rund 800.000 Mitgliedern.