For a World Without Walls
Für eine Welt ohne Mauern
B e r l i n – Christen in aller Welt sollten sich stärker für eine Welt ohne Mauern engagieren! Das hat der Präsident des Baptistischen Weltbundes (BWA), der Amerikaner John Upton (Richmond/US-Bundesstaat Viriginia), gefordert. Wie er in einer Predigt zur Eröffnung der Ratstagung der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) am 26. September in Berlin sagte, gelte dies sowohl für echte Mauern wie auch für die Mauern im übertragenen Sinn, mit denen sich Menschen voneinander abgrenzten. Statt ängstlich aufeinander zu schielen, sei es besser, die anderen als Bereicherung zu sehen. Es sei bezeichnend für die gesamte Menschheit, dass etwa die Chinesische Mauer als einziges von Menschen errichtetes Bauwerk mit bloßem Auge aus dem Weltall sichtbar sei. „Trotz moderner Kommunikationsmittel isolieren wir Menschen uns immer mehr voneinander“, beklagte Upton. Er kritisierte sowohl die gesicherte Grenze zwischen den USA und Mexiko wie auch die Mauer zwischen Israel und den Palästinensergebieten. Doch auch kulturelle, religiöse und politische Mauern zwischen den Völkern müssten eingerissen werden. Welche Folgen das auf die beteiligten Menschen habe, habe sich beim Fall der Mauer in Berlin 1989 gezeigt. „Millionen strömten auf die Straßen, lachten und jubelten. Fremde und sogar ehemalige Feinde umarmten sich wie gute Freunde.“ Upton zeigte sich davon überzeugt, dass Gott nicht nur geholfen habe, die Berliner Mauer zum Einsturz zu bringen, „sondern Jesus selbst hat den Tanz der jungen Leute auf der Mauer geleitet“. Ähnliche Erfahrungen könne man immer wieder machen, wenn man Christus vertraue, der auch die Mauern in den Herzen und Köpfen zum Einsturz bringen könne. Im Grundes ihres Herzen wüssten alle Menschen, dass es nicht richtig sei, „mit solchen Mauern zu leben“.
EBF-Generalsekretär Tony Peck (Bristol/Prag) zeigte sich erfreut, dass von den 56 Mitgliedsbünden und Organisationen der EBF 46 bei dem diesjährigen Treffen mit dabei seien. Peck rief nacheinander alle vertretenen Länder auf, wobei die insgesamt 137 Delegierten unter Applaus begrüßt wurden. EBF-Präsident Hans Guderian (Dallgow-Döberitz bei Berlin) erinnerte daran, dass bereits zum dritten Mal in der Geschichte eine EBF-Ratstagung im Großraum Berlin stattfinde – nach 1908 und 1958.
Der Präsident des deutschen Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Hartmut Riemenschneider (Pinneberg bei Hamburg), dass Gott in seinem Sohn Jesus Christus persönlich auf die Welt gekommen sei. Für die Christen heute bedeute dies, dass sie nicht versuchen sollten, göttlicher zu werden, sondern menschlicher. Der Pastor der gastgebenden Baptistengemeinde in Berlin-Schöneberg, Michael Noß, erläuterte das Logo seiner Gemeinde. Es zeige Christus mit offenen Armen, ein Zeichen dafür, dass Christus auferstanden sei, aber auch dafür, dass in der Gemeinde alle Menschen willkommen seien. Untern den Teilnehmern der Konferenz war auch der frühere EBF-Generalsekretär, Karl Heinz Walter (Hamburg) mit seiner Ehefrau Edeltraud.