Former Hostage in Iraq: There is No Just War
Ex-Geisel im Irak: Es gibt keinen gerechten Krieg
P r a g – Christen sollten sich friedfertig und gewaltfrei für den Frieden in der Welt engagieren. Dazu hat der britische Friedensaktivist, Prof. Dr. Norman Kember (London), bei einer Veranstaltung des Internationalen Baptistischen Theologischen Seminars (IBTS) in Prag aufgerufen. Vor 60 Besuchern zeigte der 76-jährige Baptist eine Präsentation „Die Kosten eines gewaltlosen Friedensengagements“. Darin berichtete er auch über seine eigenen Erfahrungen. Als Angehöriger eines Christlichen Friedensstifter-Teams war Kember gemeinsam mit drei weiteren Team-Mitgliedern im November 2005 im Irak von einer muslimischen Gruppe, die sich „Schwerter der Rechtschaffenheit“ nannte, entführt worden. Fast vier Monate lang wurde er als Geisel gehalten, bevor er gemeinsam mit zwei kanadischen christlichen Friedensaktivisten befreit wurde. Der Amerikaner James Fox (54) war in der Geiselhaft ermordet worden. Kember ist auch Mitglied der Baptistischen Friedensgemeinschaft und der Gemeinschaft für Versöhnung. In der Aussprache widersprach Kember der Idee eines „gerechten Krieges“. In der heutigen Zeit könne es einen solchen Krieg nicht geben. Kein Krieg erfülle die Voraussetzungen, die hinter einer solchen Idee steckten, so Kember. Diese Idee sei überholt. Kember wurde von seiner Frau Pat begleitet.
IBTS-Rektor Dr. Keith Jones zeigte sich hoch erfreut, das Ehepaar Kember auf dem Campus begrüßen zu können. Er erinnerte daran, dass während der Entführung auf dem IBTS-Campus regelmäßig für Kember gebetet worden war. Es sei für das IBTS eine besondere Ehre gewesen, dass das Ehepaar sich eine ganze Woche lang in den IBTS-Alltag eingefunden habe. Dabei habe Kember immer wieder in vielen Gesprächen die Notwendigkeit eines gewaltfreien Friedensengagements unterstrichen. Das IBTS versicherte dem Ehepaar, dass man sich weiter weltweit für Frieden engagieren wolle.
Träger des IBTS ist die Europäische Baptistische Föderation (EBF).