Globalisation and Migration Offer New Challenges to Mission

Globalisierung und Migration stellt Mission vor neue Herausforderungen

Klaus Rösler - February 09, 2007

B u d a p e s t – Die Globalisierung und die Einwanderung von Ausländern stellt die Kirchen vor neue Herausforderungen. Darauf wurde vor kurzem auf einer sechstägigen Missionskonsultation der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) in Budapest hingewiesen. An dem Treffen unter dem Motto „Komm Heiliger Geist, heile und versöhne in Europa – erhelle die ganze Menschheit mit dem Licht Christi“ beteiligten sich 80 Delegierte aus 21 europäischen Ländern, darunter auch sechs Baptisten. Neue Lebensstile und Glaubensüberzeugungen fassten in Europa immer stärker Fuß, hieß es. Dies führe dazu, dass immer mehr Länder sowie auch Europa sich die Frage nach der eigenen Identität stellten. Der christliche Glaube und damit auch die christliche Mission stehe vor großen Herausforderung, hieß es in Budapest. Besonders gelte es, die teilweise schmerzlichen Erfahrungen aus der Vergangenheit heilen zu lassen, in denen gesellschaftliche Minderheiten blutig verfolgt und diskriminiert wurden.

Der baptistische Missionswissenschaftler Darrell Jackson (Didcot/Großbritannien) wies darauf hin, dass die weltweite Kommunikationstechnik dazu führe, dass ausländische Gemeinden einen ständigen Wandel unterzogen seien: „Beziehungen und Veranstaltungen Tausende von Kilometern entfernt haben mitunter für ein lebendiges Gemeindeleben eine größere Bedeutung als die Strukturen vor Ort.“ Um den Glauben in Europa zu erneuern, reiche es auch nicht aus, nur eine Erneuerung der Kirchen ins Auge zu fassen. Denn längst gebe es außerhalb der verfassten traditionellen Kirchen andere christliche Bewegungen, die den Glauben prägten.

Der niederländische Baptistenpastor und Dozent Dr. Rene Erwich (Amersfoort) unterstrich die Bedeutung der Versöhnung in der Missionsarbeit. Überall in Europa flammten ethnische und nationale Konflikte auf. Doch Gewalt könne nur dadurch gestoppt werden, dass man sich konsequent weigere, Gewalt anzuwenden. Feindschaft, Trennung und Ausschluss dürften in der Mission keinen Platz haben. Erwich plädierte in dem Zusammenhang für eine „neue Humanität“. Als Beispiel verwies er auf seine eigene Gemeinde in Amersfoort, die sich mit einem ganzheitlichen Angebot um Einwanderer aus Asien, den Irak und dem Iran kümmere.

Die britische Regionalpastorin Helen Wordsworth, Missionsbeauftragte der Central Baptist Association, stellte die Gesundheitsarbeit ihrer Kirche vor. Christliche Krankenschwestern kümmerten sich sowohl um das gesundheitliche Wohl der Menschen, die sie betreuten, als auch um geistliche Fragen. Weil sie dafür sorgten, dass Menschen körperlich und geistlich fit würden, dienten sie letztlich der gesamten Gesellschaft.

Der Leiter der Missionsprojektes (IMP – Indigenous Missionary Project) der Europäischen Baptistischen Föderation zur Gründung neuer Gemeinden, Daniel Trusiewicz (Breslau), zog gegenüber dem EBPS eine positive Bilanz des Treffens: „Solche Konferenzen sind immer nützlich, wenn sie Menschen aus unterschiedlichen Konfessionen zusammenbringen, die sich über ihre Erfahrungen austauschen.“ Baptisten hätten in Fragen der Mission anderen viel mitzuteilen, weil in einigen Regionen Europa ihre Missionsarbeiten vorbildlich und erfolgreich seien. Zugleich begrüßte er es, dass auch die Frage der Heilung geistlicher Wunden auf dem Treffen offen angesprochen worden sei. Es schmerze Baptisten, wenn sie bis heute vor allem in Ländern Osteuropas fälschlicherweise als Sekten bezeichnet und beschuldigt würden, Christen aus anderen Kirchen abzuwerben.

In der ökumenischen Konferenz Europäischer Kirchen mit Sitz in Genf sind 126 Migliedskirchen und 43 Partnerorganisationen zusammen geschlossen. 

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