Great Openness for the Gospel in Iraq

Große Offenheit für das Evangelium im Irak

Klaus Rösler - October 21, 2009

Bagdad – In der irakischen Hauptstadt Bagdad gibt es mehr als 3.000 evangelikale Christen in 12 Gemeinden. In dem von Unruhen und Anschlägen erschütterten Land seien die Menschen offen für das Evangelium, heißt es in neuesten Rundbrief des Missionsprojektes zur Gründung einheimischer Gemeinden IMP der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF). Und obwohl Christen und Gemeinden bereits Opfer von Terroranschlägen geworden seien, erlebten die Gemeinden ein großes Wachstum. Die 2004 ins Leben gerufene Erste Baptistengemeinde in Bagdad zähle jede Woche durchschnittlich 500 Besucher. Rund 200 kämen in die Gottesdienste, die übrigen besuchten geistliche Schulungsangebote. Auf großes Interesses stießen dabei die Bibelkurse. Die Gemeinde habe auch eine umfangreiche Sozialarbeit gestartet, um Familien in Not zu unterstützen, u.a. durch Lebensmittelpakete. Anfang Oktober hat die Baptistengemeinde einen Kindergarten eröffnet. Derzeit werden 20 Kinder betreut. Nach Ende der Anlaufphase sollen es 80 Kinder in vier Gruppen sein, hieß es.

In dem Rundbrief wird ein einheimischer baptistischer Missionar zitiert, der im Norden des Iraks Baptistengemeinden gründet. Er schreibt: „Unsere Treffen laufen gut. Jede Woche treffen wir uns in drei Dörfern in Kleingruppen in den Häusern. Insgesamt gibt es in der Region bereits sechs baptistische Hausgemeinden.“ Nach einer Evangelisation seien neun Personen getauft worden. Ein anderer Gemeindegründer, der in Bagdad tätig ist, bedauert dagegen, dass trotz aller missionarischer Anstrengungen die Gemeinde nicht wachse, weil viele Gemeindemitglieder bereits in den Westen ausgewandert seien. Vor kurzem habe man zwölf Christen öffentlich im Fluss Tigris getauft. Noch in diesem Jahr soll es eine weitere Taufe geben. 37 Gemeindemitglieder der Baptistengemeinde in Bagdad bereiten sich derzeit auf eine hauptberufliche Tätigkeit als Gemeindegründer und Missionare vor, heißt es weiter. Einige von ihnen wollten die Hausgemeinden im Norden des Landes unterstützen.

Im Rahmen des 2002 gestarteten IMP-Programms werden derzeit 65 Gemeindegründungen in 25 Ländern vor allem Osteuropas unterstützt. Die Projekte erhalten fünf Jahre lang finanzielle Hilfe, die jedoch nach und nach reduziert wird. 20 Gemeinden sind inzwischen ganz aus der Förderung herausgefallen, ohne dass sie allerdings wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen können, wie IMP-Koordinator Daniel Trusiewicz (Breslau) mitteilte. Die dort tätigen Pastoren und Gemeindegründer arbeiten deshalb teilweise in weltlichen Berufen.
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