P r a g – Mit einer Arbeit zum Thema „Die Europäische Baptistische Föderation – eine Fallstudie der europäischen baptistischen Wechselwirkungen 1950 – 2006“ wurde jetzt der Rektor des Internationalen Baptistischen Theologischen Seminars (IBTS) in Prag, der Engländer Keith Jones, promoviert. Die von der Universität von Wales berufenen Prüfer nahmen die Arbeit in einer mündlichen Prüfung am 19. Juli an. Jones ist seitdem Doktor der Philosophie. In seiner Arbeit versucht Jones zu beweisen, dass die EBF eine kirchliche Realität darstellt – im Unterschied zu einem losen Interessenverband, wie ihn Baptisten in anderen Teilen der Welt geschlossen haben. Besonders geht Jones auf die Beziehung der EBF zu anderen kirchlichen Zusammenschlüssen ein, auf die Rolle von Missionswerken, auf die Entwicklung der Arbeit des EBF-Generalsekretärs sowie auf die Mitwirkung der EBF an der theologischen Ausbildung und an der kulturübergreifenden Mission. Jones will seine Arbeit so schnell wie möglich als Buch veröffentlichen. Wie er dem EBPS auf Anfrage mitteilte, hat er die Arbeit parallel zu seiner Arbeit als IBTS-Rektor geschrieben. Dies sei möglich gewesen, weil er „sehr diszipliniert“ gearbeitet und früher als seine Kollegen am Schreibtisch gewesen sei. Zudem habe er 2003 und 2007 einige Wochen als Forschungsurlaub eingeschoben.

Zuvor hatte bereits der frühere IBTS-Kursleiter für Baptistische und Anabaptistische Studien, der Este Toivo Pilli (Tartu), als erster IBTS-Absolvent einen Doktortitel vom IBTS erhalten. Pilli, der vier Jahre am IBTS tätig war, ist Rektor des Baptistischen Seminars in Estland. Er befasste sich in seiner Arbeit mit der Identität der Evangeliumschristen-Baptisten in Estland in der Zeit von 1945 und 1991. Mehr als 114 IBTS-Studierende arbeiten derzeit an ihrem Master- oder Doktor-Abschluss.

EBF-Generalsekretär Tony Peck (Prag) gratulierte den der beiden frisch gebackenen Doktoren für ihre herausragenden Leistungen: „Wir freuen uns schon auf die Früchte ihrer Forschungen an den Seminaren in Tartu und Prag, aber auch im Leben der EBF.“ Dass zum ersten Mal zwei Doktorentitel im IBTS verliehen wurden, sei ein wichtiger Moment für das Seminar. Peck: „Das ist ein Hinweis auf den wachsenden hohen Standard des Studiums und Forschungsleistung am IBTS.“ Peck bezeichnete das IBTS als ein „wichtiges Zentrum der akademischen Spitzenleistung in der baptistischen Welt“: „Ich bin erfreut, dass unser Seminar unserer europäischen baptistischen Familie auf diese Weise dient.“