Iraq: Christian Peace Activist Hostages freed
Irak: Entführte christliche Friedensaktivisten befreit
B a g d a d - Nach fast vier Monaten in der Gewalt von Geiselnehmern sind der britische Baptist Prof. Norman Kember (74) und die beiden kanadischen christlichen Friedensaktivisten James Loney (41) und Harmeet Singh (32) am 23. März im Irak befreit worden. Nach Angaben des britischen Außenministers Jack Straw wurden sie von Spezialeinheiten und Soldaten in der Nähe von Bagdad befreit. Sie waren gefesselt, aber unbewacht in einem Haus gefunden worden. Kember gab an, in „ganz guter Verfassung“ zu sein. Er und seine beiden Mitgefangenen wurden zur Untersuchung vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert. Vor zwei Wochen war der ebenfalls mitentführte Amerikaner James Fox (54) tot aufgefunden worden. Seine Leiche hatte Schüsse in Kopf und Brustkorb und wies Verletzungen durch Folter auf.
Alle vier waren am 26. November in Bagdad entführt worden. Die Entführer hatten sich in vier Videos als muslimische Gruppe „Schwerter der Rechtschaffenheit“ bezeichnet. Sie hatten mit der Ermordung der Geiseln gedroht, wenn nicht sämtliche Häftlinge aus Gefängnissen der US-Streitkräfte und der Bagdader Regierung freigelassen werden. Die Entführten gehören den Christlichen Friedensstifter-Teams an, die mit ihrer Anwesenheit gegen den Krieg im Irak protestieren wollten.
Der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), Tony Peck (Prag), begrüßte in einer ersten Stellungnahme die Befreiung der Geiseln. Er sieht die erfolgreiche Befreiungsaktion auch als eine Antwort Gottes auf „viele Gebet und Mahnwachen“. Peck hatte die 800.000 Baptisten in Europa wiederholt zum Gebet für die Entführten aufgerufen. Auch der Präsident des 34 Millionen Mitglieder zählenden Baptistischen Weltbunds, David Coffey (Didcot), hatte alle Baptistengemeinden zur Solidarität mit Kember und den anderen Entführten aufgerufen.
Die Christlichen Friedenstifter-Teams setzen sich aus Pazifisten vor allem aus mennonitischen, baptistischen und reformierten Kirchen zusammen. Sie sind auch in Kolumbien, Kanada, in den Palästinensergebieten sowie an der Grenze zwischen Mexiko und den USA aktiv. Die Organisation lehnte jede Gewaltanwendung zur Befreiung von Geiseln ab.