Israeli Baptists Desire to Build „Bridges of Reconciliation“

Baptisten in Israel wollen „Brücken der Versöhnung“ bauen

Klaus Rösler - October 02, 2006

L y o n (EBPS) – Nach dem Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hisbollah im Libanon wollen die Baptisten in Israel weiter „Brücken der Versöhnung“ bauen. Das sagte der Schatzmeister der israelischen Baptisten, der Computerfachmann Bader Mansour (Nazareth), auf der Ratstagung der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) vom 28. bis 30. September in Lyon. Der Norden Israels, wo sich alle 20 baptistische Gemeinden befinden, habe “böse unter diesem Krieg gelitten”. Unter den 38 getöteten Zivilisten sei auch eine Christin aus einer charismatischen Gemeinde gewesen. Hoffnungen, dass die größte arabische Stadt in Israel, Nazareth, nicht angegriffen würde, hätten sich nicht erfüllt. Rund ein Drittel der 70.000 Einwohner der Stadt seien Christen. Bei Raketenangriffen der Hisbollah auf Nazareth seien zwei kleine Kinder getötet worden. Quer über alle Konfessionen hinweg hätten sich die Christen während des Krieges gegenseitig ermutigt. Alle materiellen Hilfslieferungen aus dem Ausland seien untereinander verteilt worden.

Durch den Krieg seien auch die Beziehungen zu den messianischen Juden vertieft worden. Nach Mansours Worten sei diese Bewegung in den letzten Jahren stark gewachsen. Er schätzt, dass es derzeit 10.000 messianische Juden in Israel gibt. Ihre Mitglieder, überwiegend Einwanderer aus Russland und Äthiopien, würden von der jüdischen Orthodoxie stark angefeindet.

Der Krieg habe auch die Hoffnungen der Baptisten im Land zunichte gemacht, in diesem Sommer internationale Kontakte und Missionsbeziehungen aufzufrischen. Schon in den letzten Jahren seien die Baptisten durch die Instabilität im Land weithin isoliert gewesen. Die Gemeinde in Rama habe Besucher aus Kanada, die Gemeinde in Kana habe Gäste aus England zu einer Ferienbibelschule und die Gemeinde in Nazareth junge Erwachsene aus den USA erwartet, die dort ein Freizeitcamp durchführen wollten. Alle Besuchsprogramme seien wegen des Krieges abgesagt worden.

Mansour räumte ein, dass das Leben für diese Christen nicht leicht sei. Unter der Minderheit der arabischen Bevölkerung in Israel seien sie eine weitere Minderheit. Auch für die 800 Gemeindemitglieder in den Gemeinden sei die Versuchung groß gewesen, das Land zu verlassen. Sie hätten es nicht getan, weil sie sich von Gott berufen wüssten, „an dem Ort, an dem das Wort Fleisch wurde, Salz und Licht in der Gesellschaft zu sein“. Zwar habe die Regierung dafür gesorgt, dass alle vom Krieg hervorgerufenen Schäden großzügig reguliert würden, dennoch seien einige Baptisten besonders hart vom Krieg betroffen worden, weil sie arbeitslos geworden seien.

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