Italy: When Baptists marry Catholics

Italien: Wenn Baptisten Katholiken heiraten

Klaus Rösler - July 07, 2009

Rom – In Italien können konfessionsverschiedene Ehen zwischen Baptisten und Katholiken künftig einfacher den kirchlichen Segen erhalten. Das sieht eine verbindliche Vereinbarung zwischen der Römisch-katholischen Kirche und dem Bund der Baptistengemeinden in Italien vor, die am 30. Juni offiziell unterzeichnet wurde. Ziel der Vereinbarung mit dem Titel „Gemeinsames Dokument für eine pastorale Betrachtungsweise der Ehe zwischen Katholiken und Baptisten in Italien“ sei es, konfessionsverschiedenen Paaren bei ihrer Vorbereitung für eine Heirat und dem gemeinsamen Leben zu helfen. Dabei gehe es auch darum, Paare auf ihre kirchlichen Rechte und Pflichten hinzuweisen und ihre Kirchengemeinden dabei einzubeziehen. Zugleich enthält das Dokument Hinweise für Priester und Pastoren, um die Eheleute „mit Wertschätzung und Respekt“ zu begleiten.

Ökumenische Reise auf einem „heiklen Feld“
Das Dokument ist nach Angaben der Präsidentin der italienischen Baptisten, Anna Maffei (Rom), überfällig. Denn die Baptisten bilden im Land nur eine kleine Minderheit von 6.400 Mitgliedern in 116 Ortsgemeinden. 87 Prozent der mehr als 60 Millionen Italiener sind katholisch. Nur in seltenen Ausnahmefällen gebe es Eheschließungen, bei denen beide Partner Baptisten seien. Konfessionsverschiedene Ehen seien dagegen die Regel. Maffei zeigte sich zufrieden mit der Erklärung: „Wir bieten unserer Gemeinschaft und den Pastoren einen praktischen Ratgeber an, so das die bleibenden konfessionellen Unterschiede zwischen den Ehepartnern nicht als Hindernis, sondern als Bereicherung erfahren werden.“ Kardinal Angelo Bagnasco, der Präsident der (katholischen) Bischofskonferenz in Italien, der das Dokument unterzeichnete, sprach von einem gemeinsamen Schritt beider Kirchen auf ihrer „ökumenischen Reise auf einem teilweise heiklem Feld“. Das Dokument können einen Weg zu weiteren Entwicklungen bahnen, erklärte er.

Die Ehe als Beispiel für Gottes Liebe zu den Menschen
In dem Dokument werden auch biblische Aspekte der Ehe aufgeführt, die Baptisten und Katholiken gemeinsam vertreten. Dazu gehört etwa die Schöpfung des Mannes und der Frau durch Gott in ihrer Unterschiedlichkeit und Ergänzungsbedürftigkeit, die Ehe als Beispiel für die Liebe Gottes zu seinem Nachfolgern sowie die Unauflösbarkeit der Ehe. Die Erklärung bildet den vorläufigen Abschluss von theologischen Gesprächen über Fragen konfessionsverschiedenen Ehen zwischen beiden Kirchen, die im Oktober 2007 begonnen worden waren.
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