Kyrgyzstan Intends to Stiffen Laws on Religion

Kirgisistan will Religionsgesetz verschärfen

Klaus Rösler - March 10, 2008

Bischkek – Die kleine baptistische Minderheit in Kirgisistan ist in Sorge, dass die Regierung in Bischkek die Glaubensfreiheit einengt. Das berichten übereinstimmend die Russische Union der Evangeliumschristen-Baptisten und der deutsche Missionsbund „Licht im Osten“ in Pressemitteilungen. Ein neues Religionsgesetz sei unterschriftsreif. Tritt es in Kraft, wird den Angaben zufolge die Registrierung neuer und der Fortbestand bereits registrierter Gemeinden nicht möglich sein, wenn sie weniger als 200 Mitglieder haben. Missionarische Aktivitäten sollen künftig nur von Einheimischen durchgeführt werden. Wenn in einer religiösen Organisation Ausländer leitend mitarbeiten, gilt die gesamte Organisation als ausländisch, und sie muss sich jedes Jahr neu eine Genehmigung erteilen lassen. Nicht nur Gemeinden, Bibelschulen und Theologische Seminare müssen sich registrieren lassen, sondern auch Sonntagsschulen sowie andere Bildungsangebote von Gemeinden. Die Verbreitung christlicher Literatur wird überall außer in Gemeindehäusern und in Fachgeschäften verboten. Alle Veranstaltungen außerhalb der Gemeindehäuser müssen von der Staatsagentur für Religionsfragen genehmigt werden. Das Recht, den Wehrdienst mit der Waffe zu verweigern, wird abgeschafft. Eine Ausnahme bilden dabei Geistliche.

Der Vorsitzende des Kirgisischen Baptistenbundes, Alexander Schumilin, ist betroffen über die neue Regelungen: „Wir sehen in letzter Zeit, wie die Situation sehr ernst wird.“ Schumilin unterstrich, dass die Baptisten für die Erhaltung der Glaubensfreiheit im Land beteten. Gleichzeitig bereiten sie sich aber auch darauf vor, Gott unter den möglichen neuen Bedingungen zu dienen,

Unterdessen hat die Russische Evangelische Allianz unter Leitung des Baptistenpastors Wladimir Rjagusow (Moskau) auf ihrer Jahrestagung in Moskau beschlossen, noch im März eine deutsch-russische Delegation nach Kirgisistan zu senden, um den Protestanten im Kampf gegen die Beschneidung der Religionsfreiheit beizustehen.

Die meisten der über fünf Millionen Einwohner sind Sunniten. Zum Baptistenbund des Landes gehören rund 3.100 Mitglieder in 84 Gemeinden. Sie haben keine offiziellen Kontakte zu internationalen baptistischen Organisationen wie der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) oder dem Baptistischen Weltbund (BWA). Aber sie arbeiten in der Euro-Asiatischen Föderation der Evangeliumschristen-Baptisten mit. Anfang der 1990er Jahren lebten noch rund 100.000 Deutschstämmige in dem Land. Ihre Zahl ist inzwischen auf rund 12.000 gesunken.

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