Missions: Revival, Ecology and Justice

Mission: Erweckung, Ökologie und Gerechtigkeit

Klaus Rösler - May 21, 2012

Gandia – In der Missionsarbeit dürfen Fragen der Ökologie und Gerechtigkeit nicht ausgeblendet werden. Daran erinnerte der Generalsekretär des Missionswerks EBM International, Christoph Haus  
(Elstal bei Berlin), auf dem diesjährigen Missionsrat im spanischen Gandia (bei Valencia). Denn täglich sterben weltweit 10.000 Kinder an Unterernährung und jährlich begehen rund 15.000 Bauern Selbstmord, weil sie sich bei den Saatgut- und Düngerproduzenten bis über alle Ohren verschuldet haben. Wie wirke angesichts dieser Entwicklung das Bibelwort „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6,33) auf christliche Ohren, fragte Haus die 120 Delegierten aus 21 Ländern des Treffens unter dem Motto „Mission – eine Erfahrung globalen Lernens“. Haus räumte ein, dass er in seinem Glauben früher den Teilsatz „ ... und seine Gerechtigkeit“ überlesen habe. Gott wolle nicht, dass Ungerechtigkeit herrscht, sondern dass jeder das habe, was er braucht.

Die Theologin Linda Koroma (Freetown/Sierra Leone) ging in ihrer Bibelarbeit auf die Rolle der Frau in der Mission ein. Wie sie sagte, wäre das Evangelium ohne Frauen zu Zeiten des Neuen Testamentes viel weniger verbreitet worden. Bis heute gehe der Heilige Geist neue Wege, „die sich Paulus nicht hätte träumen lassen“. Wie sie  sagte, änderten sich auch die afrikanischen Gesellschaften im Blick auf die Rolle der Frauen. Kulturelle Barrieren würden langsam überwunden. Die Kirchen sollten Vorreiter dieser Entwicklung werden.



Auf der Karibikinsel Kuba gibt es derzeit eine geistliche Erweckung. Über sie berichtete der Missionar Daniel Gonzales (Havanna). In den letzten 20 Jahren sei der Anteil der  Evangelikalen an der Gesamtbevölkerung von 1 Prozent auf 20 Prozent  gestiegen. Immer wieder würden Menschen Christen, ohne dass erklärlich  sei, wie sie vom christlichen Glauben gehört hätten. Gonzales erzählte  ein Beispiel. Eines Tages hätten sich Nachbarn an ihn gewandt, die von  ihm wissen wollten, welches Gebet sie nachsprechen müssten. Sie  wüssten, dass es einen Gott gibt, und dass sie jetzt mit Jesus  
leben wollten. Während die kommunistische Regierung Hexenkulte als  Beitrag zu Kunst propagiere, suchten immer mehr Menschen geistliche  Erfüllung in den christlichen Gemeinden.

Auf dem Treffen wurden die beiden Deutschen Esther und Matthias Dichristin nach über fünfjährigem Dienst als Missionare in der Aidsarbeit des südafrikanischen Baptistenbundes verabschiedet. Zugleich wurde Matthias Dichristin in seinem neuen Auftrag als  Missionssekretär für Afrika-Promotion in der Nachfolge von Pastor Volker Bohle in der Missionszentrale in Elstal bei Berlin eingeführt. Auch  
Dichristin berichtete von einem geistlichen Aufbruch in Nordkamerun und Malawi. Dort seien Hunderte von Gemeinden in den letzten Jahren gegründet worden. Es sei kaum zu schaffen, die dafür  benötigen Leiter dieser jungen Gemeinden zu schulen.

Anders entwickelt sich die Lage der Christen in der Türkei, berichtete der in Izmir tätige Baptistenpastor Ertan Cevik. Unter dem Druck ihrer Familien wendeten sich immer mehr konvertierte Muslime von der Gemeinde ab. Dennoch habe die Gemeinde Izmir in Torbale eine  Zweiggemeinde gegründet. Cevik dankte der EBM, dass sie dabei helfe, die Miete für das Haus aufzubringen.

Die finanzielle Lage der Mission ist angespannt. Das vergangene Jahr wurde mit einem Defizit in Höhe von über 320.000 Euro abgeschlossen. Verantwortlich dafür seien vor allem Minder-Einnahmen aus den  Gemeinden des deutschen Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden für den Bereich Afrika. Die Rücklagen seien jetzt völlig aufgebraucht. Bleibe es bei dem Spendeneinbruch, wäre die Mission in ihrer Existenz gefährdet, hieß in bei dem Treffen. Der neue Haushalt in Höhe von 3,9  
Millionen Euro wurde bewilligt. Falls es nötig werden sollte, könnte man ihn auch im Laufe des Jahres reduzieren.



Einstimmig berief der Missionsrat das Ehepaar Anna und Johannes Meyer (München) für den Missionsdienst im Berufsbildungszentrum in Thusong/Soweto (Südafrika). Als Koch und Kfz-Meister sowie Controllerin werden sie den Baptistenbund beim Aufbau dieses Zentrums bei  
Johannesburg unterstützen.

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