National Baptist Youth Convention: Every Third Person Made a Decision

Baptistisches Bundesjugendtreffen: Jeder Dritte fällte Glaubensentscheidung

Klaus Rösler - June 28, 2006

W a l s r o d e – Rund ein Drittel der 1.900 Teilnehmer hat auf dem Bundesjugendtreffen (BUJU) des deutschen Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten) vom 15. bis 18. Juni auf dem Gelände des Geistlichen Rüstzentrum Krelingen (Walsrode) eine Glaubensentscheidung gefällt. Die Jugendlichen zündeten eine Kerze an und brachten sie anschließend zum Kreuz vor der Bühne in der Glaubenshalle, um so zu verdeutlichen, dass sie künftig in enger Beziehung mit Jesus Christus leben wollen. Dazu erklärte die Leiterin der Seelsorge, Andrea Bendicks (Hamburg): „BUJU bedeutet nicht nur, Jesus zu feiern und Spaß zu haben, sondern auch, Glaubensschritte zu machen und Lebensfragen zu klären.“ Dafür hätten 35 Seelsorger rund um die Uhr zur Verfügung gestanden. Von der großen Resonanz bereits am zweiten Abend sei man positiv überrascht gewesen. Erstmals war für die Predigten des alle zwei bis drei Jahre stattfindenden Treffens ein Dreier-Team verantwortlich. Es bestand aus der Pastorin Kathy Ritter (Wetter), dem Jugendpastor des Gemeindejugendwerks Sachsen, André Krause (Limbach-Oberfrohna), und dem scheidenden Bildungsreferenten des Gemeindejugendwerks Hessen-Siegerland, Matthias Dichristin (Marburg), der im Herbst als Missionar nach Südafrika umzieht. Alle drei seien in jeder Predigt zu Wort gekommen und hätten die Bibeltexte zum Thema der Veranstaltung unter dem Motto „Die Herausforderung - gerettet, befähigt, befreit, berufen“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Während in den Vorjahren verschiedene Verkündiger jeweils eine Predigt gehalten hätten und es daraufhin unter den Jugendlichen zu Debatten gekommen sei, wer denn der beste gewesen sei, habe diese Konstellation dazu geführt, dass die Jugendlichen sich stärker mit den Inhalten auseinander gesetzt hätten, hieß es aus dem 400-köpfigen Mitarbeiterkreis. Nach Einschätzung des Leiters des bundesweiten Gemeindejugendwerks, Pastor Christoph Haus (Elstal), sei der spirituelle Charakter des Treffens auch eine Folge des ungewöhnlichen BUJU-Konzeptes: „Die Teilnehmer können sich selbst einbringen.“ Das BUJU lebe davon, dass die Teilnehmer nicht ein perfekt organisiertes Programm miterleben könnten, sondern dass die Mitarbeiter für einen Rahmen sorgten, in dem geistliche Erlebnisse möglich werden, etwa durch das intensive Zusammenleben in Kleingruppen im Zelt.

Auch eine politische Forderung wurde erhoben. So appellierten die Tagungsteilnehmer an die Pharma-Konzerne, die Rechte an den AIDS-Präparaten freizugeben. Dann könnten diese Medikamente etwa in Südafrika selbst hergestellt und preiswerter abgegeben werden. So könne Tausenden HIV-positiver Menschen das Leben verlängert werden. Um ihr Anliegen zu untermauern, notierten die Teilnehmer ihre Forderung auf 1.500 Medikamentenschachteln und ordneten sie an einer Wand zu einer großen Aids-Schleife an.

Das BUJU bot zugleich einen kleinen Vorgeschmack auf den Baptistischen Weltjugendkongress, der 2008 in Leipzig stattfinden wird. 60 internationale Gäste waren erwartet worden. Doch schließlich konnten nur 30 teilnehmen, da die übrigen aufgrund von Visa-Problemen nicht nach Deutschland einreisen konnten. Mit fünf Teilnehmern stellten die Gäste aus dem Libanon die größte nichteuropäische Reisegruppe. Auch aus Burundi, Kamerun, Südafrika, Texas und Argentinien waren Besucher gekommen. Mit dabei war auch der Jugenddirektor des Baptistischen Weltbundes, Emmett L. Dunn (Falls Church). Er zeigte sich beeindruckt von dem Treffen. Es sei den Deutschen gelungen, mit ihrem Programm nah am Leben, der Kultur und Sprache der Teilnehmer zu sein. Eine solche Mischung aus Gottesdiensten, Bibelarbeiten und einem bunten Freizeitprogramm mit Sportangeboten, Karaoke-Bühne aber auch Seelsorgemöglichkeiten – auch auf Englisch - rund um die Uhr brauche man auch für Leipzig. Völlig verwundert zeigte er sich darüber, dass die 400 Helfer, die für den reibungslosen Ablauf des Treffens sorgten, freiwillig mit dabei waren und nicht bezahlt zu werden brauchten. Damit hat das BUJU seine Generalprobe als Modell für das Baptistische Weltjugendtreffen bestanden, zu dem 8.000 Jugendliche erwartet werden.

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