New Baptist Identity: Baptists are for Mission and Cooperation

Neue baptistische Identität: Missionsgesinnte Christen statt Mickey-Maus-Gegner

Klaus Rösler - September 23, 2005

P r a g – Der Jubiläumskongress 100 Jahre Baptistischer Weltbund (BWA) Ende Juli in Birmingham hat dazu beigetragen, die Identität der Baptisten in aller Welt zu stärken. Davon ist der Generalsekretär des Weltbundes, Dr. Denton Lotz (Falls Church), überzeugt. Bisher seien die Baptisten vor allem in den USA dafür bekannt gewesen, dass sie gegen den ungeistlichen Einfluss von Walt Disney und Mickey Maus zur Felde gezogen seien und den geistlichen Leitungsdienst von Frauen ablehnten. Dafür ständen allerdings vor allem die Südlichen Baptisten in den USA, nicht der Weltbund. Jetzt habe es einen Paradigmenwechsel gegeben. Jetzt wisse man, dass es sich um eine weltweite, missionarisch überaus aktive Kirche mit über 100 Millionen Angehörigen handele, die vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika stark wachse, sagte Lotz auf der Ratstagung der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) vom 22. bis 25. September in Prag. Positiv sei gerade auch in den unterentwickelten Ländern aufgenommen worden, dass es dem Weltbund gelungen sei, 700 Besucher aus diesen Ländern, die nicht angemeldet waren, dennoch in Hotels unterzubringen und ihre Reisekosten zu übernehmen.

Lotz unterstrich die Notwendigkeit einer umfassenden theologischen Ausbildung für baptistische Pastoren. Nicht jeder neue geistliche Trend sei etwa für die baptistische Identität hilfreich. Lotz wandte sich etwa gegen zu oberflächliche Texte in modernen, oft charismatisch geprägten Anbetungsliedern, die er als „Seven-Eleven-Worship“ (7-11-Anbetung) bezeichnete: „Die sieben Wörter in den Liedern werden elfmal wiederholt.“ Inzwischen gebe es in den USA eine deutliche Gegenreaktion auf diesen Trend. Immer mehr protestantische Intellektuelle hätten von dieser Art des Gottesdienstes die Nase voll und würden Katholiken.

Lotz unterstrich die Notwendigkeit umfassender humanitärer Hilfe in der Missionsarbeit. So könne der Weltbund etwa in Afrika keine Missionskonferenzen unter dem Motto „Lebendiges Wasser“ anbieten, wenn er nicht zur gleichen Zeit auch dafür sorge, dass neue Brunnen zur Trinkwasserversorgung gegraben würden.

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