No Associate Membership for Baptists in the CPCE

Keine assoziierte Mitgliedschaft für die Baptisten in der GEKE

Klaus Rösler - September 28, 2007

B u d a p e s t – Die Europäische Baptistische Föderation (EBF) ist enttäuscht darüber, dass ihr eine intensivere Zusammenarbeit mit anderen protestantischen Kirchen in Europa verwehrt bleibt. Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) hatte es vor kurzem abgelehnt, der EBF einen Status als assoziiertes Mitglied einzuräumen. EBF-Generalsekretär Tony Peck (Prag) hält diesen Beschluss für bedauerlich, nachdem sich beide europäischen kirchlichen Dachverbände in einen mehrjährigen Dialogprozess besser kennen gelernt hatten, sagte er auf der Tagung der EBF-Exekutive am 25. September in Budapest. Eine volle Mitgliedschaft in der GEKE war für die Baptisten nicht möglich, da man das eigene Taufverständnis nicht aufweichen wollte. Die Baptisten praktizieren die Gläubigentaufe und lehnen die in den GEKE-Kirchen übliche Kindertaufe als unbiblisch ab. Auch den sakramentalen Charakter der Taufe in den GEKE-Kirchen könnten die Baptisten nicht teilen, so Peck. Bereits vor einem Jahr hatte Peck erklärt, dass die Baptisten nicht bereit seien, eine assoziierte Mitgliedschaft „um jeden Preis“ einzugehen.

Im 2004 verabschiedeten gemeinsamen Abschlussdokument „Der Anfang christlichen Lebens und das Wesen der Kirche – Ergebnisses des Dialogs zwischen EBF und GEKE“ werden die Baptisten gefragt, ob sie in der Lage sind, bei der Taufe „jeglichen Anschein einer Wiedertaufe zu vermeiden, wenn Gläubige aus einer Kirche der GEKE, die die Säuglingstaufe praktiziert, zu ihnen kommen“. Peck hält diese Vereinbarung für „positiv“, weil die Baptisten mit den übrigen Protestanten in Europa im Gespräch seien. Diese Gespräche hätte man gerne als assoziiertes Mitglied weiter führen wollen.

Doch der GEKE-Rat, der vor kurzem in Brüssel tagte, gab diesem Antrag aus formalen Gründen nicht statt. „Der Rat hält es für sehr wichtig, dass die GEKE im theologischen Sinne eine Kirchengemeinschaft ist, nicht bloß eine Föderation, Allianz oder Konferenz“, sagte GEKE-Studiensekretär Prof. Dr. Martin Friedrich (Wien) gegenüber dem EBPS auf Anfrage. Deshalb sei man auch zurückhaltend gegenüber der Schaffung des formalen Status von assoziierten Mitgliedern. Allerdings hoffe der Rat, dass es auf regionaler und nationaler Ebene zu weiteren Dialogen zwischen Baptistenbünde und GEKE-Kirchen komme. Aber weil der GEKE-Rat am Ausbau guter Beziehungen zu den Baptisten interessiert sei, wolle man das Verhältnis zur EBF künftig so gestalten, „als ob sie ein assoziiertes Mitglied wäre“. Die Baptisten würden deshalb zu Lehrgesprächen ebenso eingeladen wie zu weiteren größeren Veranstaltungen. Zudem wolle er gemeinsam mit einem von der EBF zu benennenden Vertreter eine Auswertung der bisher erfolgten Dialoge und Stellungnahmen zum Abschlussdokument vornehmen und bei der nächsten GEKE-Ratssitzung 2008 präsentieren.

Peck sieht eine solche Zusammenarbeit eher kritisch. Man werde ökumenische Kontakte künftig eher im Rahmen der Konferenz evangelischer Kirchen (KEK/Genf) wahrnehmen. Die GEKE ist ein Dachverband von 105 protestantischen Kirchen, die einander Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft gewähren. Ihr Gründungsdokument ist die 1973 in der Nähe von Basel unterzeichnete „Leuenberger Konkordie“. Zur EBF gehören 53 nationale Baptistenbünde und Mitgliedsverbände in 50 Ländern mit rund 800.000 getauften Gemeindemitgliedern.

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