No Christian Faith Without Concern for the Environment

Kein christlicher Glaube ohne Umweltengagement

Lina Andronoviene/Klaus Rösler - December 10, 2008

P r a g – Das Engagement für den Schutz der Umwelt ist ein wichtiger Bestandteil des christlichen Glaubens. Davon ist die Kursleiterin für Praktische Theologie am Internationalen Baptistischen Theologischen Seminar (IBTS), Lina Andronoviene, überzeugt. Deshalb führe die baptistische Ausbildungsstätte jährlich einen „Umweltmonat“ durch, sagte die aus Litauen stammende Theologin dem Europäischen Baptistischen Pressedienst. Sie zog eine positive Bilanz des vergangenen Novembers, der als IBTS-Umweltmonat begangen worden ist: „Die Herausforderungen, denen wir uns gestellt haben, machen Hoffnung, dass Dinge und Denken verändert werden können.“ Vorträge und praktische Einsätzen wechselten sich in dieser Zeit ab.

So hätten in der vierten Novemberwoche, die unter dem Motto „Nachhaltige Entwicklung in der weiten Welt“ stand, Studierende und Mitarbeiter 67,5 Stunden unbezahlte Arbeit auf dem Campus geleistet. Für das auf diese Weise gesparte Geld habe das Seminar 80 Enten für arme Familien in Bangladesch finanziert. Ihre Eier und auch ihr Nachwuchs sollen den Speiseplan der Familien anreichern und zugleich als Tauschmittel auf dem Markt dienen. In der Woche unter dem Motto „Die Schöpfung wiederherstellen“ wurde das Gehege der vier auf dem Campus lebenden Ziegen ausgemistet und ein „Ziegengarten“ als Ort der Ruhe angelegt.

Im Umweltmonat gab es zwei Gastvorträge. Pastor Peter Pavlovic vom Europäischen Christlichen Umwelt Netzwerk (ECEN) mit Sitz in Brüssel wies darauf hin, dass immer mehr christliche Gruppen von der Bedeutung des Umweltschutzes überzeugt seien. Der Amerikaner Dr. Kip Redick von der Christopher Newport Universität im US-Bundesstaat Virginia zog in seinen Vorträgen eine Parallele zwischen der Schönheit der Landschaft und der geistlichen Spiritualität. In dieser Woche, die unter dem Motto „Neues Leben“ stand, wurden drei neue Bäume im IBTS-Garten angepflanzt.

Der Umweltmonat wird von der IBTS-Arbeitsgruppe „Umweltmanagement und –schutz“ verantwortet, die von Andronoviene geleitet wird. Nach ihrer Überzeugung gibt es einen engen Zusammenhang zwischen Fragen des Umweltschutzes und der Armut. Gerade viele Christen aus Osteuropa hätten einen Armutskomplex, der ihr Verhalten als Gläubige und auch das von Gemeinden präge. Dennoch seien auch sie im Verhältnis zu den wirklich notleidenden Menschen in unterentwickelten Ländern privilegiert. Der weitere Rahmen, der durch den Umweltmonat gesetzt werde, trage dazu bei, dass nicht vor allem die Sorge um das eigene Wohlbefinden vorherrschend sei, sondern auch der Ruf, die Umwelt zu schützen, bedacht werde. Diese Aufforderung sei von den Propheten im Alten Testament immer wieder betont worden und komme auch im Dienst von Jesus Christus klar zum Ausdruck.

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