Pope Calls for Greater Unity between Baptists and Catholics

Papst ruft Baptisten und Katholiken zu mehr Einheit auf

Klaus Rösler - December 19, 2007

R o m – Papst Benedikt XVI hat die Baptisten und Katholiken zu mehr Einheit aufgerufen. Es sei der Wille des Herrn, „dass sie alle eins seien“, bekräftigte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einer Privataudienz für die Gemeinsame Internationale Kommission von Baptisten und Katholiken vor kurzem in Rom. Die Kommission unter der Leitung des katholischen Bischofs Arthur Serratelli (Paterson im US-Bundesstaat New Jersey) und des baptistischen Dozenten Dr. Paul Fiddes (Oxford/Großbritannien) kam zum zweiten Mal im Rahmen einer bis 2010 angesetzten Dialogreihe unter dem Motto „Das Wort Gottes im Leben der Kirche – Schrift, Tradition und Gemeinschaft“ zusammen. Weiter meinte der Papst katholischen Presseberichten zufolge: „Der Mangel an Einheit unter den Christen widerspricht direkt de Willen Christi, stellt einen Stolperstein für die Welt dar und verletzt das so heilige Anliegen, die Frohe Botschaft allen Geschöpfen zu verkünden.“ Der Papst appellierte an die Kommissionsmitglieder, sich den schwierigen Fragen gemeinsam zu stellen – „in einem Geist der Offenheit, des gegenseitigen Respekts und in Treue zur befreienden Wahrheit und heilenden Kraft des Evangeliums Jesu Christi.“ Wörtlich meinte Benedikt XVI: „Heute braucht die Welt – wie zu allen Zeiten – unser gemeinsames Zeugnis für Christus und die Hoffnung, die aus dem Evangelium kommt.“

Bei den diesjährigen Gesprächen ging es vor allem um Fragen der Taufe und des Abendmahls. Fachvorträge hielten aus baptistischer Sicht Fiddes und Prof. Dr. Tomas Mackey vom Baptistischen Theologen Seminar in Buenos Aires in Argentinien. Die katholische Haltung wurde von der Theologiedozentin Dr. Susan K Wood von der Marquette Universität (Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin) sowie vom Priester und Ordensbruder Jorge A. Scampini (Buenos Aires) dargelegt.

An den Gesprächen nahm auch der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), Tony Peck (Prag), teil. Er nannte die Gespräche gegenüber dem EBPS „freundlich und konstruktiv“. Man habe mehr Gemeinsamkeit als erwartet gefunden, „aber natürlich gibt es weiter in manchen Schlüsselfragen unterschiedliche Standpunkte unter uns“. Die Gespräche seien wertvoll für „ein besseres Verständnis zwischen Baptisten und Katholiken“. Einige gegenseitige Vorurteile hätten ausgeräumt werden können.

Walter Kardinal Kasper, der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, empfing die Delegation und gab ihr zur Ehren ein Essen. Der baptistischen Delegation gehörten auch der Generalsekretär des Baptistischen Weltbundes, Neville Callam, und sein Vorgänger Denton Lotz (beide Falls Church bei Washington) an. Weltweit gibt es rund 1,1 Milliarden Katholiken. Der Baptistische Weltbund repräsentiert nach eigenen Angaben 36 Millionen getaufte Mitglieder. Zählt man die Angehörigen hinzu, repräsentiert er eine Gemeinschaft von rund 105 Millionen Angehörigen.

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