Reviving Oncken’s Vision: “Every Baptist is a Missionary”

Onckens Vision neu beleben: “Jeder Baptist – ein Missionar”

Klaus Rösler - October 06, 2008

L i s s a b o n – “Jeder Baptist – ein Missionar.” Dieser Leitspruch des Begründers des Baptismus in Deutschland und auf dem europäischen Kontinent, des Hamburger Kaufmanns Johann Gerhard Oncken (1800-1884), sollte im kommenden Jahr zu neuem Leben erweckt werden. Diese Hoffnung äußerte der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), Tony Peck (Prag), auf der EBF-Ratstagung vom 24. bis 27. September in Lissabon. Im kommenden Jahr feiern die Baptisten aus aller Welt in Amsterdam den 400. Jahrestag der Gründung der weltweit ersten Baptistengemeinde und die deutschen Baptisten das 175. Jubiläum der ersten baptistischen Gläubigentaufe 1834 in der Elbe. So wie sich damals von Hamburg aus der Baptismus über Deutschland und große Teile vor allem Osteuropas ausgebreitet habe, müssten die Baptisten auch heute von einer neuen Missionsleidenschaft ergriffen werden, meinte Peck. Damals wie heute müssten Menschen mit Gott versöhnt werden. Peck wurde auf dem Treffen einstimmig für weitere fünf Jahre ab Herbst 2009 in seinem Amt als Generalsekretär wiedergewählt.

Auch zwischen den Menschen sei Versöhnung nötig, meinte Peck in seinem Jahresbericht. Er kritisierte in ungewöhnlich scharfer Form die Schutzmauer zwischen Israel und dem Westjordanland. „Wenn die Weisen aus dem Morgenland heute zur Geburtskrippe von Jesus Christus in Bethlehem gehen wollten, müssten sie einen weiten Umweg machen und ihre Pässe immer wieder an Kontrollposten vorzeigen“, meinte Peck. Die Menschen in Bethlehem fühlten sich wie in einem großen Gefängnis. „Wir wollen nicht antijüdisch sein, aber wir müssen daran erinnern, dass da Brüder und Schwestern in Christus unter der Ungerechtigkeit leiden, für die der moderne Staat Israel verantwortlich ist.“ Peck gegrüßte in dem Zusammenhang den Antrag des Rates der elf evangelikalen Kirchen im Heiligen Land auf Mitgliedschaft in der EBF. Die meisten dieser Gemeinden seien baptistisch geprägt. Gemeinsam mit ihnen wolle man für Versöhnung eintreten. Als 53. Mitgliedsbund wurde dieser Rat einstimmig in die EBF aufgenommen. Der Vorsitzende des Rates, Munir Salim Kakish (Ramla), rief zum Gebet für die Gemeinden auf. Die evangelikalen Kirchen seien die einzigen, die ein deutliches Wachstum erlebten. Die führe zu manchen Problemen in den traditionellen Kirchen.

Der Generalsekretär der Europäischen Evangelischen Allianz, Gordon Showell-Rogers (London), würdigte das Engagement der Baptistenbünde in vielen nationalen Allianzen: „Wenn man die Baptisten rausnehmen würde, gäbe es manche Allianz gar nicht“, meinte er. Zur EBF gehören nun 53 Mitgliedsbünde mit insgesamt 800.000 Gläubigen. In der Europäischen Evangelischen Allianz sind rund zehn Millionen Evangelikale in 35 Mitgliedsallianzen zusammen geschlossen.

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