Russian Baptists Create Fundraising Department

Russische Baptisten gründen Abteilung für Fundraising

Dr. William Yoder/Klaus Rösler - January 24, 2008

M o s k a u – In der Zentrale der russischen Baptisten in Moskau wurde eine neue Abteilung für Fundraising in Betrieb genommen. Leiter ist der bisherige Leiter der Missionsabteilung, Leonid Kartawenko, der nun zugleich auch als Vizepräsident der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten amtiert. Der 50-Jährige sieht es als seine Hauptaufgabe an, einen Bewusstseinswandel unter den rund 80.000 Gemeindemitglieder herbei zuführen. In der Vergangenheit habe die Kirche stark von finanziellen Zuwendungen aus Ausland profitiert. Doch die Wirtschaft habe sich in den vergangenen 15 Jahren in Russland stark verändert. Viele Baptisten seien heute nicht mehr arm, sondern durchaus zahlungskräftig, die sich auch an der Finanzierung der Gemeindearbeit beteiligten könnten. Kartawenko meint: „Wir haben einen höheren Lebensstandard als Brasilien. Doch die Christen in jenem Land unterstützen die Missionsarbeit bei uns!“ Er will die Gläubigen in Russland deshalb auch dafür gewinnen, Missionsprojekte im Ausland zu fördern.

Bisher unterstützen die Gemeinden die Arbeit ihrer Bundeszentrale in Moskau mit einem jährlichen Pauschalbetrag von 50 Rubel pro Mitglied (1,70 Euro). Das Geld reicht nach einer Pressemitteilung der Kirche jedoch nicht einmal aus, um die Kosten in der Moskauer Zentrale zu decken. Missions- und Entwicklungsprojekte könnten nicht finanziert werden. Für die Unterstützung von 260 einheimischen Missionaren zuhause benötigt die Missionsabteilung für 2008 noch 29.600 Euro.

Kartawenko setzt in dem Zusammenhang auf die steigende Zahl baptistischer Geschäftsleute. Wöchentlich stattfindende Gebetsfrühstücke für christliche Geschäftsleute sind in der Kaukasus-Region im Süden Russlands bereits Realität. In Moskau ist ein erstes Treffen von rund 40 Geschäftsleuten für Ende Januar vorgesehen. Kartawenko: „Wir wollen diese sehr seriösen Geschäftsleute auf ihre Verantwortung hinweisen. Gott hat ihnen dieses Geld nur zur Verwaltung überlassen. Sie haben sorgfältig und weise damit umzugehen.” Ferner will Kartawenko die Beziehungen zu Partnern im westlichen Ausland weiter entwickeln. Er gibt sich insgesamt realistisch: „Unsere finanzielle Selbständigkeit ist noch Zukunftsmusik.“

Kartawenko verfügt bereits über Erfahrungen im Sammeln von Spenden. Sein bisheriger Dienstbereich, die Missionsabteilung, hat nur arbeiten können, indem sie sich selber um alle Finanzen gekümmert habe. Neuer Direktor der Missionsabteilung ist Simon Borodin.

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