Russian in Tajikistan: A Bond that Links or an Obstacle to Mission?

Russisch in Tadschikistan: Einendes Band oder Hindernis für Missionsarbeit?

Klaus Rösler - June 11, 2007

D u s c h a n b e – Welche Rolle spielt die russische Sprache in der Missionsarbeit in Tadschikistan? Darüber herrschen unter den rund 1.000 Baptisten in diesem zentralasiatischen Land unterschiedliche Vorstellungen. Das erfuhr jetzt der Missionskoordinator der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), Pastor Daniel Trusiewicz (Breslau), bei einem viertägigen Besuch in dem Land. Der Präsident des tadschikischen Baptistenbundes, Alexander Vervai (Duschanbe), ist davon überzeugt, dass die russische Sprache „das einende Band“ und eine Brücke zur übrigen Welt für die unterschiedlichen im Land lebenden Nationalitäten ist. 80 Prozent der 6,4 Millionen Einwohner des Landes sind Tadschiken, 15 Prozent Usbeken und ein Prozent Russen. Die übrigen sind Tartaren, Kirgisen und auch Deutsche. Trusiewicz traf aber auch mit einheimischen Baptisten zusammen, die davon überzeugt sind, dass nur die tadschikische Sprache dem Evangelium einen Zugang zu den Herzen der Menschen ermöglicht. Für immer mehr Kinder und Jugendliche sei Tadschikisch die einzige Sprache, die sie überhaupt sprechen und verstehen würden.

Mit seinem Besuch wollte Trusiewicz die Möglichkeiten ausloten, im Rahmen des EBF-Missionsprogramms zur Unterstützung einheimischer Missionare einen Gemeindegründer zu fördern. Baptisten in der Schweiz haben eine Unterstützung bereits zugesagt. Die Baptistengemeinde in der Hauptstadt Duschanbe hat rund 20 Missionsstationen gegründet. Eventuell könnte in der Hauptstadt eine weitere Tadschikisch sprechende Gemeinde gegründet werden, erfuhr der Gast aus Polen. Vervai ist jedoch davon überzeugt, dass dennoch alle Baptisten einer Stadt an einer Stelle sonntags gemeinsam miteinander den Gottesdienst feiern sollten.

Trusiewicz erfuhr ferner, dass viele Gemeinden unter einem Männermangel leiden. Männer im berufsfähigen Alter seien zumeist als Gastarbeiter in Russland tätig. Im ganzen Land sind nur zehn ausländische Missionare tätig. Ihre Arbeit wird von der Regierung nicht gerne gesehen. Auch die Baptisten hätten nicht unbedingt einen guten Stand in dem stark muslimisch geprägten Land. Die rund 230.000 Christen im Land – auch die Baptisten – würden von den Behörden genau so kritisch angesehen wie extreme und militante Muslime.

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