Serbia’s Baptist Union Intends to Plant 10 New Congregations in Five Years
Serbischer Baptistenbund will in fünf Jahren zehn neue Gemeinden gründen
B e l g r a d - Vor großen Herausforderungen steht der Serbische Baptistenbund in seiner Missionsarbeit. Im Land sei die Überzeugung weit verbreitet, dass alle Serben orthodoxe Christen seien. Viele Menschen glaubten, sie müssten ihre Nationalität verleugnen, wenn sie eine Einladung zu einer anderen Religionsgemeinschaft erhielten. Darauf wies der Präsident des Serbischen Baptistenbundes, Ondrej Franka (Backi Petrovac), auf der Sitzung der Exekutive der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) vom 18. bis 20. März in der serbischen Hauptstadt Belgrad hin. Vergeblich hätten die serbischen Baptisten bisher versucht, eine Anerkennung als offizielle Religionsgemeinschaft zu erhalten. Auch die Sammlung von 600 Unterschriften haben die Verantwortlichen im Ministerium in Belgrad nicht beeindruckt. Inoffiziell sei den Baptisten aber mitgeteilt worden, dass sich die Politiker keinen Vorteil davon versprechen, wenn sie die Baptisten anerkennen. "Wir setzen nun unsere Hoffnungen auf die Europäische Union", erläuterte Franka. Nur der Druck Europas könne die für die Baptisten aussichtslose Situation verändern. Durch ein seit 2006 geltendes Religionsgesetz sind die Baptisten nur noch als "Konfessionelle Gemeinschaft" anerkannt, nicht aber als offizielle Kirche. Das hat Nachteile in der Steuergesetzgebung und beim Religionsunterricht an Schulen. Orthodoxe, Katholiken, Lutheraner, Reformierte, Juden und Muslime haben dagegen die volle Anerkennung, die die Baptisten im ehemaligen Jugoslawien zu Regierungszeiten der Kommunisten auch gehabt hatten.
Oberste Priorität für die Baptisten heute habe die Gründung neuer und die Stabilisierung bestehender Gemeinden. Dafür habe man die Programme "Antiochia" und "Beröa" ins Leben gerufen, benannt nach Gemeinden aus dem Neuen Testament. Mit "Antiochia" wolle man dafür sorgen, dass in den nächsten fünf Jahren zehn neue Gemeinden vor allem im Süden des Landes gegründet werden. "Beröa" soll die bestehenden Gemeinden fit für die Zukunft machen und dafür sorgen, dass auch sie wachsen. Ein besonderer Schwerpunkt liege dabei auf dem gesellschaftsdiakonischen Engagement, etwa mit Angeboten für Kinder, Alte, Kranke und Flüchtlinge. Nötig sei auch eine bessere Ausbildung der vielen Laien, die sich in den Gemeinden engagierten. Für die Zukunft formulierte Franka ein ehrgeiziges Ziel: "Schön wäre es, wenn wir Baptisten aus Serbien in die Missionsarbeit ins Ausland entsenden könnten."
Zum Serbischen Baptistenbund gehören 75 Gemeinden mit rund 2.500 Mitgliedern. Daneben gibt es einen weiteren Baptistenbund, der vor allem im Süden des Landes tätig ist: die Union der Evangelischen Christen-Baptisten Serbiens. Zu der Union mit Sitz in Vrnjacka Banja gehören 14 Gemeinden mit 700 Mitgliedern.