Successful Church Plant in Kiev: 120 Visitors After Three Years
Erfolgreiche Gemeindegründungsarbeit in Kiew: 120 Besucher nach drei Jahren
L y o n / K i e w (EBPS) – Innerhalb von drei Jahren hat ein junger Baptistenpastor in der Ukraine eine neue Gemeinde in der Hauptstadt Kiew ins Leben gerufen, die heute 120 Gottesdienstbesucher zählt. Es ist das erfolgreichste Gemeindegründungsprogramm, das im Rahmen des Projektes für einheimische Gemeindegründer (IMP – Indigenious Missionary Project) der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) unterstützt wird. Auf der EBF-Ratstagung vom 26. bis 30. September im französischen Lyon stellte Gemeindegründer Vladimir Omelschuk (33) seine „Gnaden-Kirche“ vor.
Omelschuk, ein ehemaliger Schneider, ist erst seit zwei Jahren ordinierter Baptistenpastor. Noch während seines Studium habe er mit der Missionsarbeit begonnen. Das Wachstum der Gemeinde sei nicht sein Verdienst, sondern er fühle sich wie Josef im Alten Testament „von Gott gebraucht“, sagte er in einem Interview mit dem Europäischen Baptistischen Pressedienst (EBPS). Missionarisch-strategische Überlegungen hätten zum Beginn der Arbeit geführt. In dem Kiewer Stadtteil lebten 600.000 Einwohner. Doch es habe nur eine einzige Baptistengemeinde mit 25 Mitgliedern gegeben. „Es gab offenbar einen Bedarf für eine weitere Gemeinde“, so Omelschuk. Die Gemeinde entstand aus einem Hauskreis in der Wohnung seiner Schweigereltern. Als der Hauskreis immer mehr Mitglieder zählte, habe man sonntags eine Schule angemietet, um dort gemeinsam Gottesdienste zu feiern. Unter der Woche treffe man sich weiter in fünf Hauskreisen.
Das Interesse am Wort Gottes führt Omelschuk darauf zurück, dass es kaum andere ernsthafte Angebote für einen Sinn im Leben geben. Weder im Materialismus, noch im Alkohol noch in der Sexualität werde man fündig. 70 Prozent aller Männer in der Ukraine seien alkoholgefährdet. Rund eine Million Einwohner seien HIV-positiv. „Nur Jesus Christus kann einen echten Lebenssinn geben“, so Omelschuk. Die Gemeinde dreht sich nach seinen Worten nicht nur um sich selbst, sondern hat einige diakonische Initiativen gestartet. So werden neun Waisenkinder betreut; durch ihre Hinwendung zu Jesus Christus seien zehn Gemeindemitglieder von ihrer Drogensucht befreit worden, die jedoch weiter der Unterstützung bedürften. Außerdem gestalteten Mitarbeiter der Gemeinde Unterrichtseinheiten zum Thema Aids an den öffentlichen Schulen. Zunächst zaghaft habe man eine solche Unterrichtsstunde angeboten. Sie sei so gut angenommen worden, dass viele andere Schulen in der gesamten Region Interesse zeigten. Inzwischen hat die Gemeinde 56 getaufte, überwiegend junge Mitglieder und 120 Besucher im Gottesdienst. Darüber hinaus gibt es nach Omelschuks Worten Pläne, zwei weitere Gemeinden in Kiew zu gründen.
Nach dem Krebstod seiner Schwester war Omelschuk zunächst selber drogen- und alkoholabhängig. Der Glauben an Jesus Christus habe ihm geholfen, seine Sucht zu überwinden.
Im Rahmen des IMP-Programms werden derzeit 60 Gemeindegründer zwischen dem Polarkreis und dem Schwarzen Meer sowie im Nahen Osten unterstützt. Das Programm wurde seit seinem Start 2003 mit vier Missionaren in Moldawien immer stärker ausgeweitet. „Einheimische Christen können ihre Landsleute einfacher für das Evangelium von Jesus Christus gewinnen als ausländische Missionare“, erläuterte aus Polen stammende IMP-Koordinator Daniel Trusiewicz (Breslau). Die Arbeit erfolgt in enger Abstimmung mit den nationalen Baptistenbünden und den Ortsgemeinden. Nach fünf Jahren müssen die geförderten Missionare in ihrer Gemeindegründungsarbeit so weit vorangekommen sein, dass die Förderung eingestellt wird. Nach zweieinhalb Jahren wird sie alle sechs Monate um 25 Prozent reduziert.