Two-Meter-Wide Frieze Traces Baptist Church History

Zwei Meter langer Fries zeigt baptistischen Spuren in der Kirchengeschichte

Klaus Rösler - June 16, 2009

Grenoble – Das 400-jährige Bestehen der baptistischen Bewegung weltweit stand im Mittelpunkt der Jahrestagung des französischen Baptistenbundes vom 21. bis 23. Mai in Grenoble. Drei Hauptredner beleuchteten verschiedene Aspekte: Der Historiker und Autor Sébastien Fath (Chauny) sprach über das Thema „Baptisten und Freiheit“, der Dogmatik-Dozent an der Evangelischen Theologischen Fakultät in Vaux-sur-Seine, Alain Nisus, über „Autorität und Kirchenleitung“, und der Pastor und Stadtrat Luc Maroni (Lens) warf bei seinem Thema einen Blick in die Zukunft. Er sprach über „Mutig anders sein – Baptisten in Frankreich und Europa heute“. In verschiedenen Arbeitsgruppen und Seminaren befassten sich die etwa 400 Teilnehmer des Treffens mit Fragen der baptistischen Identität und ihren Verhältnis zu anderen Christen, anderen Religionen und der Gesellschaft.

Auf der Tagung präsentierte die Französische Baptistische Historische Gesellschaft eine Ausstellung zur baptistischen Geschichte. Auf viel Aufmerksamkeit stieß dabei besonders ein als Fries gestaltetes 2 Meter langes und 85 Zentimeter hohes Poster, das die baptistischen Spuren in der Kirchengeschichte aufzeigt – von den Anfängen im 16. Jahrhundert bis zur Jubiläumstagung „Amsterdam 400“ im Juli in Amsterdam. Die übrige Ausstellung besteht aus rund 150 Postern. Wie es hieß, haben bereits 50 Gemeinde diese Ausstellung bestellt. In der historischen Gesellschaft arbeiten nicht nur die Gemeinden des Baptistenbundes mit, sondern auch die Gemeinden der Baptistischen Vereinigung wie auch unabhängige Gemeinden. Ebenfalls wurde auf dem Treffen ein neues französischsprachiges Buch „Die Baptistengemeinden – eine evangelische Alternative“ vorgestellt.

Grüße überbrachten die Präsidentin des italienischen Baptistenbundes, Anna Maffei (Rom), und der Missionsdirektor der schwedischen Organisation Interact, Anders Blaberg (Örebro). Beide predigten auch. Der scheidende Präsident des französischen Baptistenbundes, Christian De la Roque (Lille) bedauerte, dass man nicht in der Lage sei, dem Rat einen neuen Kandidaten für das Amt des Generalsekretärs vorzustellen. Nach dem Ausscheiden von Etienne Lhermenault bereits im vergangenen Jahr hatte David Razzano (Sartrouville) das Amt kommissarisch übernommen, was er nun auch weiter tun wird – neben seiner eigentlichen Aufgabe als Leiter eines Missionswerks. Ihm zur Seite steht David Boydell (Massy), der sich um allgemeine Herausforderungen des Bundes kümmert. Man hoffe, dass man im September 2010 einen neuen Generalsekretär werde wählen können, hieß es in Grenoble. Zum neuen Präsidenten wurde Jean Dupupet (Jouy-le-Moutier) gewählt, zur Stellvertreterin Gwenyth Gelin (Paris). Sie wiederum wird von Christian De la Roque vertreten.

Die Ratstagung legte 1.500 Euro in einer Kollekte zusammen, um zwei baptistische Programme gegen Menschenhandel in Italien und den Niederlanden zu unterstützen.

Wie es hieß, wächst der Baptistenbund derzeit nur langsam. Heute gehören zu ihm 127 Gemeinden mit rund 7.000 Mitgliedern. Zur Baptistischen Vereinigung gehören 42 Gemeinden mit etwa 2.600 Mitgliedern. Darüber hinaus gibt es in Frankreich 62 unabhängige Baptistengemeinden mit rund 3.500 Mitgliedern. Nur der Baptistenbund gehört dem Baptistischen Weltbund und der Europäischen Baptistischen Föderation an.
Back