Ukraine: A Baptist Church for Every 5,000 Inhabitants

Ukraine: Eine Baptistengemeinde für jeweils 5.000 Einwohner

Klaus Rösler - September 02, 2012

L v i v  - Die Baptisten in der Ukraine wollen in jedem Ort mit mehr als 5.000 Einwohnern eine Gemeinde gründen. Dieser Plan wurde auf dem 4. Ukrainischen Baptistischen Kongress in der westukrainischen Großstadt Lviv (Lemberg) vorgestellt. Man müsse neue Wege gehen, um die Bevölkerung mit der frohen Botschaft von Jesus Christus zu erreichen, hieß es auf dem Kongress mit 4.000 Teilnehmern und weiteren 10.000 Interessenten, die das Programm im Internet via Livestream verfolgten. Bisher gibt es 2.500 Baptistengemeinden in dem Land mit rund 130.000 Mitgliedern. Noch 131 Orte mit mehr als 5.000 Einwohnern sind ohne Gemeinde, sagte der Direktor der Abteilung für neue Gemeindegründungen, Pawel Troschin (Kiew). Seit 1990 hätten die Baptisten bereits 150 Gemeinden gestartet. Neben der Gemeindegründung setze man aber auch auf persönliche Beziehungen zwischen Christen und Nichtchristen sowie Kleingruppen in Privatwohnungen. Entsprechende Schulungsprogramme wurden vorgestellt. Der bisherige Weg, Veranstaltungsevangelisationen in und außerhalb von baptistischen Gemeindehäusern anzubieten, müsse ergänzt werden, hieß es auf dem Treffen.

Wie es ferner hieß, sind die Baptisten der Ukraine auch in der Weltmission stark engagiert. In den letzten 20 Jahren seien über 500 Missionare ausgesandt worden, vor allem in die zentralasiatischen Länder wie Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan, aber auch nach Aserbaidschan, die Türkei wie auch Ägypten und Portugal, um die dort lebenden Ukrainer missionarisch zu erreichen.

Irek Skoczen, Pastor aus Tarnow in Polen und Vertreter des polnischen Baptistenbundesbat die Ukrainer, die Baptisten in Polen bei der Evangelisation und Mission zu unterstützen: „Bitte kommt und helft uns und sendet bitte auch Missionare nach Polen.“ In dem stark katholisch geprägten Land gibt es 83 Baptistengemeinden mit rund 5.000 Mitgliedern.

Hauptredner des Treffens waren der Präsident der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), der Deutsche Hans Guderian (Dallgow bei Berlin), der Präsident der Slawischen Baptistengemeinden in den USA, Vitaly Korchevskiy (Brookhaven/Pennsylvania), der Präsident des russischen Baptistenbundes, Alexei Smirnov (Moskau) und der Präsident des ukrainischen Baptistenbundes, Vyacheslav Nesteruk (Kiew). Sie alle verwiesen auf die Dringlichkeit der Evangelisation. Die immer stärkere Säkularisierung des Landes führe dazu, dass sich immer weniger Menschen für Gott interessierten. Dies habe für sie fatale Folgen für die Ewigkeit. Denn Jesus Christus sei der einzige Weg zu Gott. Der Kultusminister der Ukraine, Timofiy Kokhan, überbrachte Grüße von Staatspräsident Viktor Janukowitsch (Kiew).

In einer Diskussionsrunde unterstrich Guderian die gemeinsamen Herausforderungen für Christen in West und Ost. So nehme der Säkularismus nicht nur in der Gesellschaft zu, sondern auch in den Gemeinden. Zugleich nehme die Bedeutung der Konfessionen und Denominationen immer mehr ab. Alle Gemeinden seien zudem herausgefordert, sich stärker um die ethnischen Minderheiten in ihren Ländern zu kümmern und diese Gruppen zu integrieren. In der Mission und Evangelisation müssten neue Wege beschritten werden, um die Menschen zu erreichen. Alle Lebensbereiche müssten dabei abgedeckt und jeder Mensch als Persönlichkeit wahrgenommen werden, dem die ganze Liebe Gottes gelte.

Gegenüber dem EBPS zeigte sich Guderian begeistert von dem breiten musikalischen Spektrum der Konferenz, das von der Klassik bis zur modernen Popmusik reichte: „Vom Symphonieorchester und einer Brass Band bis hin zu Chören und Solisten war alles vertreten.“ Auch die Kongressstimmung sei sehr gelöst gewesen: „Wir haben viel gesungen und auch viel gelacht.“

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