Uzbekistan: Government Authorities are Pressuring Baptists
Usbekistan: Behörden gehen gegen Baptisten vor
Oslo/Frankfurt/Taschkent – In Usbekistan gehen die Behörden massiv gegen Baptisten vor. Darauf haben jetzt zwei Menschenrechtsorganisationen, der Informationsdienst Forum 18 (Oslo) und die deutsche Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main), aufmerksam gemacht. Beide Organisationen verweisen auf das Schicksal des Baptisten Tohar Haydarov (Guliston). Die IGFM hat ihn sogar zum „Gefangenen des Monats März“ benannt und zur Unterstützung für ihn aufgerufen. Haydarov wurde am 18. Januar in der Region Syrdarya in Zentralusbekistan verhaftet. Die Behörden werfen ihm die Herstellung und Lagerung von Drogen vor. In einer Streichholzschachtel seines Mantels sowie im Badezimmer waren angeblich Marihuana-ähnliche Substanzen entdeckt worden.
Christen in seinem Umfeld sind jedoch überzeugt, dass der Vorwurf erfunden ist und die Drogen gezielt platziert wurden. Der Baptist sei unschuldig und werde allein wegen seines Glaubens verfolgt. Auf der Polizeistation wurde der 28-Jährige unter Druck gesetzt, seinem Glauben abzuschwören. Er sei dort sogar gefoltert worden. Gemeindemitglieder berichteten, dass sein Gesicht angeschwollen war und er kaum gehen konnte, als er dem Haftrichter vorgeführt wurde. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Baptisten aus Taschkent, die Tohar Haydarov kennen, sind von seiner Unschuld überzeugt: „Er raucht nicht, und nimmt schon gar keine Drogen“. Mitglieder seiner Baptistengemeinde, zehn Nachbarn und Arbeitskollegen haben Petitionen für seine Freilassung geschrieben. Sie halten ihn für einen „unschuldigen und guten Mann“. Haydarov ist Mitglied in einer baptistischen Gemeindebewegung, die eine staatliche Registrierung ablehnt.
Auch in der Stadt Almalyk bei Taschkent droht den nicht registrierten Baptisten ein Strafverfahren. Am 24. Januar stürmte die Stadtpolizei die Wohnung des Gemeindemitglieds Sergej Brislavski, während er mit achtzehn anderen Baptisten Tee trank. Alle Anwesenden wurden verhaftet und zur Polizeistation gebracht. Einige Gläubige wurden bei der Aktion geschlagen. Im Bericht des Gerichtsarztes werden Blutergüsse im Bereich der Schultern und des Nackens erwähnt. Bei einer Durchsuchung der Wohnung wurden Bibeln, christliche Liederbücher und CDs konfisziert.
Offiziell gibt es Religionsfreiheit in Usbekistan. Doch religiöse Gruppierungen beschweren sich immer wieder darüber, dass die Religionsgesetzgebung im Widerspruch zur Verfassung steht und es deshalb immer wieder zu Verstößen gegen Menschenrechte und Religionsfreiheit kommt. Von den 27,7 Millionen Einwohnern des Landes sind 84 Prozent Muslime, 15 Prozent Nichtreligiöse und etwa ein Prozent Christen. Zum Bund der Baptistengemeinden gehören 37 Gemeinden mit rund 3.800 Mitgliedern.
Auch im Nachbarland Kasachstan kommt es immer wieder zu Übergriffen gegen Baptisten. Eine Baptistin aus dem Dorf Ayteke Bi in der westkasachischen Provinz Aktobe wurde als Mitglied einer staatlich nicht registrierten Gemeinde vor kurzem zu einer Geldstrafe in Höhe von 100 Monatsgehältern verurteilt, weil sie Gäste aufgenommen hatte, die am nächsten Morgen einen baptistischen Gottesdienst besuchten. Darin sahen die Behörden eine „illegale Religionsgemeinschaft“. Unklar ist, wie sie die Strafe bezahlen soll. Sie hat sechs Kinder und kein eigenes Einkommen. Wie Forum 18 unter Berufung auf Baptistenkreise berichtet, sei die in den 1990er Jahren herrschende Religionsfreiheit in Kasachstan in den letzten Jahren immer stärker eingeschränkt worden. Zum Baptistenbund von Kasachstan gehören 290 Gemeinden mit über 11.000 Mitgliedern. Der Bund war 2006 aus dem Baptistischen Weltbund und der Europäischen Baptistischen Föderation ausgetreten. Doch viele Pastoren und Gemeindemitglieder suchen nach wie vor die überregionale Zusammenarbeit.
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Christen in seinem Umfeld sind jedoch überzeugt, dass der Vorwurf erfunden ist und die Drogen gezielt platziert wurden. Der Baptist sei unschuldig und werde allein wegen seines Glaubens verfolgt. Auf der Polizeistation wurde der 28-Jährige unter Druck gesetzt, seinem Glauben abzuschwören. Er sei dort sogar gefoltert worden. Gemeindemitglieder berichteten, dass sein Gesicht angeschwollen war und er kaum gehen konnte, als er dem Haftrichter vorgeführt wurde. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Baptisten aus Taschkent, die Tohar Haydarov kennen, sind von seiner Unschuld überzeugt: „Er raucht nicht, und nimmt schon gar keine Drogen“. Mitglieder seiner Baptistengemeinde, zehn Nachbarn und Arbeitskollegen haben Petitionen für seine Freilassung geschrieben. Sie halten ihn für einen „unschuldigen und guten Mann“. Haydarov ist Mitglied in einer baptistischen Gemeindebewegung, die eine staatliche Registrierung ablehnt.
Auch in der Stadt Almalyk bei Taschkent droht den nicht registrierten Baptisten ein Strafverfahren. Am 24. Januar stürmte die Stadtpolizei die Wohnung des Gemeindemitglieds Sergej Brislavski, während er mit achtzehn anderen Baptisten Tee trank. Alle Anwesenden wurden verhaftet und zur Polizeistation gebracht. Einige Gläubige wurden bei der Aktion geschlagen. Im Bericht des Gerichtsarztes werden Blutergüsse im Bereich der Schultern und des Nackens erwähnt. Bei einer Durchsuchung der Wohnung wurden Bibeln, christliche Liederbücher und CDs konfisziert.
Offiziell gibt es Religionsfreiheit in Usbekistan. Doch religiöse Gruppierungen beschweren sich immer wieder darüber, dass die Religionsgesetzgebung im Widerspruch zur Verfassung steht und es deshalb immer wieder zu Verstößen gegen Menschenrechte und Religionsfreiheit kommt. Von den 27,7 Millionen Einwohnern des Landes sind 84 Prozent Muslime, 15 Prozent Nichtreligiöse und etwa ein Prozent Christen. Zum Bund der Baptistengemeinden gehören 37 Gemeinden mit rund 3.800 Mitgliedern.
Auch im Nachbarland Kasachstan kommt es immer wieder zu Übergriffen gegen Baptisten. Eine Baptistin aus dem Dorf Ayteke Bi in der westkasachischen Provinz Aktobe wurde als Mitglied einer staatlich nicht registrierten Gemeinde vor kurzem zu einer Geldstrafe in Höhe von 100 Monatsgehältern verurteilt, weil sie Gäste aufgenommen hatte, die am nächsten Morgen einen baptistischen Gottesdienst besuchten. Darin sahen die Behörden eine „illegale Religionsgemeinschaft“. Unklar ist, wie sie die Strafe bezahlen soll. Sie hat sechs Kinder und kein eigenes Einkommen. Wie Forum 18 unter Berufung auf Baptistenkreise berichtet, sei die in den 1990er Jahren herrschende Religionsfreiheit in Kasachstan in den letzten Jahren immer stärker eingeschränkt worden. Zum Baptistenbund von Kasachstan gehören 290 Gemeinden mit über 11.000 Mitgliedern. Der Bund war 2006 aus dem Baptistischen Weltbund und der Europäischen Baptistischen Föderation ausgetreten. Doch viele Pastoren und Gemeindemitglieder suchen nach wie vor die überregionale Zusammenarbeit.