Was an Evangelistic Campaign the Beginning of the End for European Communism?

War eine Evangelisation der Anfang vom Ende des Kommunismus in Europa?

Klaus Rösler - September 28, 2007

B u d a p e s t – Der geistliche Hunger der Menschen hat den atheistischen Kommunismus in Europa zum Einsturz gebracht. Diese These wurde zum Auftakt der Ratstagung der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) am 26. September in Budapest vertreten. Der Präsident des ungarischen Baptistenbundes, Dr. Kalman Meszaros (Budapest), verwies zur Begründung auf eine Großevangelisation mit dem US-amerikanischen Evangelisten und Baptistenpastor Billy Graham in einem Stadion in Budapest im Juli 1989. 40.000 der über 100.000 Besucher seien damals dem Aufruf Grahams gefolgt und hätten öffentlich bekannt, Christen werden zu wollen: „Sie sind nach vorne gerannt“, so Meszaros. Die Folgen dieses geistlichen Aufbruchs seien Veränderungen im politischen System Ungarns gewesen. Das Land sei das erste im ehemaligen Ostblock gewesen, in dem die Demokratiebewegung Fuß fassen konnte. Andere Länder seien anschließend „wie Dominosteine“ vom Kommunismus abgefallen und hätten ebenfalls demokratische Regierungen gewählt. Heute stehe Europa vor einer ähnlichen Herausforderung. Der Kontinent brauche eine Neubesinnung auf den christlichen Glauben, eine Re-Evangelisation, meinte Msezaros. Überall rebellierten die Menschen gegen Gott. Nachhaltige Veränderungen könne es nur aus einer engen Beziehung zu Jesus Christus heraus geben. Meszaros zeigte sich davon überzeugt, dass die Baptisten in Europa bei dem künftigen notwendigen Veränderungsprozess eine Schlüsselrolle spielen werden: „Gott hat große Pläne für uns“, meinte er wörtlich.

Ein bekannter ungarischer Politiker, Zoltan Balogh, Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und Religionsfreiheit im ungarischen Parlament, unterstrich Meszaros’ Ausführungen. „Echte Veränderungen beginnen im Herzen des Einzelnen“, sagte Balogh, ein reformierter Theologe. Soziologische Untersuchungen hätten gezeigt, dass bekennende Christen die nützlichsten Mitglieder jeder Gesellschaft seien. Sie lebten gesund und länger.

Der frühere Generalsekretär des Baptistischen Weltbundes, Dr. Denton Lotz (Falls Church), erinnerte daran, dass der weltweite Baptismus eine geistliche Einigungsbewegung sei: „Wenn die Kirche sich auf Jesus Christus konzentriert, entsteht Einheit.“ Wenn dagegen Gemeinden und Kirchen auf ihre eigenen Überzeugungen und kulturellen Prägungen beharrten, komme es zu Spaltungen und Trennungen. Zudem seien solche Kirche keine Missionskirchen mehr.

Der scheidende Präsident des Europäischen Baptistischen Föderation, der Este Helari Puu (Tallinn), wünschte den 140 Delegierten aus 50 europäischen Ländern „eine geistliche Erfrischung vom Himmel“. Auch kirchliche Mitarbeiter brauchten immer wieder die Gewissheit, dass Gott mit ihnen sei. Puu: „Wenn Gott mit uns ist, ist alles möglich.“ Nach zwei Jahren endet satzungsgemäß Puus Amtzeit mit der diesjährigen Ratstagung. Dort wird der Kroate Toma Magda (Cakovec) als neuer Präsident eingeführt.

Das musikalische Programm der Eröffnungsfeier im Museum für zeitgenössische Industriekunst bestritt der Zentralchor der Budapester Baptistengemeinden. Beim letzten Lied, dem Hallelulja von Georg Friedrich Händel, dirigierte der EBF-Generalsekretär Tony Peck (Prag), ein ausgebildeter Kirchenmusiker. Der Theologe hatte den Chor bereits bei den Feierlichkeiten aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Baptistischen Weltbundes 2005 im englischen Birmingham geleitet. 

Auf ihrer Tagung vom 26. bis 29. September werden sich die EBF-Delegierten vor allem mit Fragen der Menschenrechte und Religionsfreiheit befassen. Die EBF repräsentiert rund 800.000 Gemeindemitglieder in 53 Baptistenbünden in 50 Ländern Europas und des Nahen Ostens.

Back