World Mission Should Matter for Every Congregation

Weltmission geht jede Gemeinde an

Volker Bohle/Klaus Rösler - April 25, 2008

R o m – Jede christliche Gemeinde in Europa sollte in der Weltmission aktiv sein – geistlich und finanziell. Dazu wurde auf dem Missionsrat der Europäischen Baptistischen Mission (EBM) vom 16. bis 19. April in Rom aufgerufen. Weltmission dürfe kein Spezialgebiet von wenigen „Profis“ sein, hieß es. Der neue „EBM-Referent für Lateinamerika-Promotion“, der Brasilianer Carlos Waldow (Elstal bei Berlin), sagte , dass in einer globalen Welt auch eine lokale Ortsgemeinde „mit weitem Horizont“ verantwortlich handeln lernen sollte. Dazu gehöre etwa der Kampf gegen die Kinderarmut. In Lateinamerika lebe jedes zweite Kind unter der Armutsgrenze, erläuterte Waldow. Aufgabe von Kirchengemeinden müsse es sein, diesen Kindern Lebensräume zu schaffen.

Der Regionale Repräsentant der EBM im Südlichen Afrika, Fletcher Kaiya (Blantyre/Malawi), wies darauf hin, dass auch Gemeinden in Afrika und Lateinamerika von Gott Gaben und Fähigkeiten erhalten hätten, um ihrerseits missionarische Verantwortung wahrnehmen zu können. Solche Gemeinden dürften sich nicht nur als Empfänger von internationaler Unterstützung verstehen. Weltmission, gemeinsam bedacht und verantwortet, stärke die Menschen. Kaiya unterstrich die Notwendigkeit, bereits bestehende diakonische oder evangelistische Projekte verstärkt zu fördern, um sie in die Selbständigkeit entlassen zu können. Das Treffen stand unter dem neutestamentlichen Motto „Der in Euch angefangen hat das gute Werk, wird es vollenden“ Phil.1,6 und zählte 130 Besucher, darunter 69 Delegierte. Vertreter aus 26 Baptistenunionen aus Lateinamerika, Afrika und Europa erklärten feierlich ihre Mitgliedschaft in der EBM. Sie verpflichteten sich damit, sich durch Mitarbeiter und Finanzen aktiv an der gemeinsamen Arbeit zu beteiligen.

Der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF); Dr. Tony Peck (Prag) würdigte dieses Ansinnen. Er kenne keine Missionsgesellschaft weltweit, die so partnerschaftlich arbeite wie die EBM. Dies sei besonders das Verdienst des scheidenden EBM-Generalsekretärs Hans Guderian (Elstal), mit dem ihn eine enge Freundschaft verbinde. Guderian wurde auf dem Treffen verabschiedet. Er scheidet Ende Januar 2009 aus der Arbeit aus, die er seit 1996 verantwortlich leitet.

Als sein Nachfolger wurde der bisherige Leiter des Gemeindejugendwerks (GJW) des deutschen Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Pastor Christoph Haus (Elstal), einstimmig berufen. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann und dem Theologiestudium war Haus Jugendpastor in Gemeindejugendwerk Nordwestdeutschland, Mitarbeiter im Centre Technique in Maroua in Kamerun und Gemeindepastor in Northeim. Seit 1998 leitet er das GJW.

Auf der Konferenz wurden zahlreiche weitere Personalentscheidungen gefällt und langjährige Mitarbeiter verabschiedet. Zum neuen EBM-Präsidenten wurde der Verwaltungsdirektor des norwegischen Baptistenbundes, Arild Harvik (Oslo) gewählt, Vizepräsident wurde das Niederländer Dr. John Sussenbach (Ve Haouten), der der Bundesleitung der niederländischen Baptisten angehört.. Ferner wurden neu in die EBM-Exekutive gewählt: der Leiter der christlichen Sprachschule in Massy/Frankreich, David Boydell, der Missionssekretär des ungarischen Baptistenbundes, Janos Papp (Budapest), und die Präsidentin der Frauenarbeit des Baptistenbundes in Sierra Leone, Linda Koroma (Freetown). Der bisherige EBM-Präsident Dr. Helmut Rabenau (Wien), der seit 14 Jahren das Amt innehatte, schied aus, ebenso wie Micael Razzano (Bordeaux/Frankreich) und Helene Ramirez-Kaeser (Rom/Italien). Ebenfalls wurde nach 21 Dienstjahren der frühere Referent für die Missionarischen Aktionen in Lateinamerika (MASA), Dietrich Weiand, verabschiedet. Guderian, Weiand und Rabenau erhielten als Dankeschön für ihre Mitarbeit einen „Missions-Oscar“, den „William“. Er ist nach dem englischen Missionar William Carey (1761-1834) benannt, dem Begründer der Heidenmission.

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